Emma’s Restaurant – Gästebewertungen

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  Berni5 | bewertungen@golocal
  11.10.2022

  Ach nee, jetzt hat mir doch das nervige Nachbarkind sein „Freunde-Buch“ in die Hand gedrückt. So ein Pech. Ob ich da nicht was Tolles reinschreiben könnte ... wo ich doch ein Schriftenzähler bin? Schriftsteller, Björn-Ole, Schriftsteller! Ich hätte mit meinen Büchern nicht so angeben dürfen, dann wäre mir dieser Kokolores bestimmt erspart geblieben ... „Ähhh ... ja, na klar, Björn-Ole, das mach ich doch gerne.“ Jetzt hab ich den Schlamassel. Inzwischen posten die Kids ihr Freunde-Buch bestimmt auf allen möglichen Plattformen. Gefühlte tausend intime Fragen, respektive Antworten von mir, die nicht nur Björn-Ole, sondern auch alle Welt lesen wird. Da geht´s schon los: Meine Lieblingsfarbe. Mmhh... ich würde ja Grau wählen, aber ist Grau ´ne Farbe? Das klingt doch ziemlich trostlos. Irgendwie nach Depression. Gut, ich hatte schon mal eine ... aber das muss ich Björn-Ole ja nicht auf die Nase binden. Wahrscheinlich lesen das auch noch die Eltern und andere Erwachsene ... was sollen die von mir denken? Ich nehme mal Blau, das mag ich auch. Nächste Frage: Was ich früher mal werden wollte? Na logo, ein Rockstar natürlich, an der Bassgitarre oder am Schlagzeug. Wie einer der coolen Jungs von Deep Purple, Led Zeppelin oder The Who. Und nach jedem Konzert Aftershow-Party mit Schampus, Joints und jeder Menge Groupies ... Na, ja, so etwas kennt der Björn-Ole wohl eher nicht, das behalte ich lieber mal für mich. Zumal meine Eltern mir diesen Wunsch nicht erfüllt haben. Ich kam mir da eher ziemlich veräppelt vor. Sie wünschten sich nämlich ... ,dass ich Geige lernen sollte. Geige! Das muss man sich mal vorstellen, wie das bei meinen Freunden ankam. Wie peinlich! Meinen Eltern hab ich dann aber eins gefiedelt, mein lieber Scholli! Jeden Abend das gleiche Gejaule ... da war ich die Geige schnell wieder los. Okay, okay. Ist auch keine Story für mein Freunde-Buch-Kind. Ich schreibe mal besser Polizist dahin. So nächstes Thema: mein Lieblingsfilm. Hat man denn nur einen zur Auswahl? Ich würde gerne Die Reifeprüfung wählen oder Das Fenster zum Hof. Vielleicht aber auch 12 Uhr Mittags oder Rainman. Aber wenn der Junge dann nachfragt, was da so passiert, was sage ich ihm dann? Also Björn-Ole, da ist so ein junger Bursche, der gerade sein Abi gemacht hat. Und dann wird er von einer älteren Dame zum Sex verführt. Im anderen Film bringt ein Mann seine Frau um, zersägt sie und ... Dann wäre da noch ein alternder Marshall, der von Revolverhelden gejagt und feige im Stich gelassen wird. Und, und, und ... Nee, nee, so geht das nicht. Ich schreib mal lieber „Dschungelbuch“ dahin. Mein Lieblingsessen? Das ist aber schwierig. Wenn gut gekocht wird, mag ich vieles. Egal, ob Koreanisch, Italienisch oder Gutbürgerlich. Das könnten auch ein Gulasch mit Spätzle oder ein Sauerbraten mit Klößen sein. Kennt der Björn-Ole sowas überhaupt? Hier wäre die Frage nach meinem derzeitigen Lieblingsrestaurant in Bochum viel leichter zu beantworten: Das „Emma´s ! Im Hellweg 28, also parallel zum Südring, mitten in der City, aber trotzdem relativ ruhig gelegen, befindet sich mein aktuell bevorzugtes Stadtlokal. Wer „sehen und gesehen werden“ zu seiner Devise macht, sollte wohl besser das benachbarte, mondänere Cafe Zentral (Caffé Bar) besuchen. Ich selbst muss bei einem genussvollen Essen nicht direkt an einer befahrenen Straße kleben, da tendiere ich eher zu Ruhe und Gemütlichkeit. Die Besitzer des neu eröffneten Emma´s sind die vormaligen Betreiber des „Altenbochumer Hofs“, den wir auch schon sehr zu schätzen wussten. Das Konzept dieses Restaurants war eine Kombination aus Kneipe (vorne) und besserem Speiserestaurant (hinten). Man munkelt allerdings, dass damals der eine oder andere späte Kneipen-Gast den Übrigen mit seinem vernebelten Charme das Leben schwer gemacht hätte. Nun, sei´s drum, das neue Lokal ist zu einem reinen Speiserestaurant mit kleinem Biergarten nebendran geworden. Sonntags bleibt es geschlossen, ansonsten von 17 - 22 Uhr geöffnet, dazu eine kleine Mittagskarte (11.30 - 15.00 Uhr) mit sehr günstigen P/L - Verhältnis. Zum Beispiel einem schmackhaften Pfefferschnitzel mit Pommes und Salat, für nur € 9,50. Es mundete sehr gut und reichte mir auch mengenmäßig völlig aus. Ein anderes Mal, ebenso preiswert wie lecker: Schweinegeschnetzeltes, Züricher Art mit Kartoffelspalten. Oder selbstgefertigte Fischstäbchen (prima!) mit frischem Kartoffelstampf (für jeweils 11,50 €). Die Mittagskarte wechselt hier wöchentlich, bietet aber fast immer ein Fisch- oder Fleischgericht und eine vegetarische Mahlzeit. Aber auch die Abendkarte scheint mir ein gutes Leistungsverhältnis zu bieten, Beispiele: Verschiede Schnitzelvarianten (+ Pommes, Salat) zwischen € 14,- und € 18,50. Knurrhahn- oder Lachsfilet mit Beilagen für knapp € 20,-. Die Karten sind überschaubar, was aber eher ein Qualitätsmerkmal ist. Eine kleine Meckerei gäbe es von mir nur auf sehr hohem Niveau: So würde ich mir das leckere, selbstgemachte Püree noch etwas feiner „gestampft“ wünschen, aber das ist sicherlich Geschmackssache. Alles, was ich bislang im Emma´s probiert habe (es mögen etwa 5-6 Gerichte sein) schmeckte mir ziemlich gut, bis sehr gut. Obendrein sind die Essenspreise sehr moderat ... mein Krefelder (0,3) kostete allerdings zuletzt 3,30 €, was ich gerade noch so akzeptabel finde. Das Ambiente im Emma´s ist wohl das, was man modern oder auch stylish nennt, meine Frau findet das Bunte ganz toll, mir wäre auch ein klassisches Interieur recht gewesen. Die Plexiglasabtrennung (?) eines Teils der Küchenzeile ist vermutlich coronabedingt und vielleicht für manchen anfangs etwas gewöhnungsbedürftig. Die Bedienung im Emma´s ist bislang immer sehr aufmerksam und freundlich gewesen. Der Chefkellner (wohl Mitinhaber des Lokals) versteht sein Handwerk, weiß seinen Charme einzusetzen und gute Laune zu verbreiten. Auch die übrigen Mitarbeiter punkten durch zuvorkommenden Service. Alles in allem gefällt uns das Emma´s richtig gut. Sehr gutes Essen, faire Preise, prima Service und ein angenehmes Ambiente sorgen rundum für Zufriedenheit. Prima, weiter so!

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  Gaumenfreundinnen
  01.12.2014

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