Eaton Place

Bahrenfelder Str. 80-82
22765 Hamburg


Eaton Place – Gästebewertungen

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    07.10.2022

    Aus gegebenem aber traurigem Anlass möchte ich auf eine kleine britische Insel in Hamburg Ottensen verweisen. Eaton Place mutet wie eine Vorstellung dessen, wie der sprichwörtliche 5 Uhr Nachmittagstee auszusehen hat und vor allem in welchem Rahmen. Es ist die Illusion, sich wie in der feinen englischen Gesellschaft fühlen zu dürfen. Über die Pappqueen vor deren Eingang kann man unterschiedlicher Meinung sein aber auch wenn die Preise von vielen Bewertern im Netz als zu hoch kritisiert werden, aus eigener Erfahrung kann ich sagen: es lohnt sich definitiv! Schon vorab das Café gehört definitiv zu meinen Favoriten, den ich euch heute vorstellen möchte! Als die die Adresse vor mehreren Jahren nach einem Bericht in einer Norddeutschen Fernsehsendung mit Freizeittipps angelegt habe, ging ich (noch) davon aus, dass sich bald jemand finden würde, um seine Erfahrungswerte kundzutun. Das ist bisher nicht erfolgt, sodass ich als erste es tun möchte. Klischees können so wunderbar sein, wenn man sie bestätigt findet. Das aber in einer sehr positiven Art und Weise! Das ist einer der Gründe, warum wir uns beim Eaton Place so gut aufgehoben und sehr wohl gefühlt haben. Der Raum, in dem das Café untergebracht ist, ist ziemlich klein! Es empfehlt sich besser eine Reservierung vorzunehmen, wenn man sich vom Personal verwöhnen lassen möchte. Am jenem regnerischen Tag waren wird dennoch sehr überrascht gewesen, dass es selbst in der Nachmittagszeit fast alle Plätze (nur bei einem Teil ging das wegen der Coronaeinschränkungen erst gar nicht, weil sie gesperrt gewesen sind) belegt bzw. reserviert gewesen sind. Uns wurde aufgrund dessen Angeboten, dass wir vor dem Lokal platz nehmen könnten in einer Art Pavillon. Das kam aus dem o.g. Grund nicht in Frage. Wir hatten Glück, dass drinnen fast gleichzeitig mit dem Betreten das Ecksofa am Fenster frei geworden war. Voller Vorfreude konnte die „Entdeckungsreise“ beginnen. Trotz das ich vor Jahrzehnten das besagte Land besucht habe, hatte ich bis dato keine Erfahrungen mit Spezialitäten gehabt, die bei Eaton Place angeboten werden. Theoretisch könnte es auch bei uns der „Afternoon Tea“ werden aber um das genießen zu können, ist (wie man es auf der HP entnehmen kann) eine Voranmeldung erforderlich. Für gewöhnlich, hätte ich eine Tasse (oder sogar noch mehr) Tee bestellt. Es kam anders: die Auswahl ist so beachtlich, dass man zwischen Mild, vielen Abstufungen bis zum kräftig wählen kann. Sicherlich, wenn ich mich bloß entscheiden könnte :O! Die Bedienung stand zur Verfügung, die ich fragen könnte. Stattdessen habe ich eine (sehr köstliche) Trinkschoki genommen! Im Gegensatz zu dem „allerlei“ was man andernorts bekommen kann, wird diese frisch zubereitet. Das bedeutet, dass (gut einsehbar) die gewünschte Schokoladentorte vor Ort geraspelt wird, bevor sie zu einem Getränkt verrührt wird. Hierbei ist auch der Grund für die kleine Abwertung zu sehen: die junge Dame schien mit meiner Bestellung irgendwie „überfordert“ zu sein. Damit meine ich, dass eine Info mehr als angemessen wäre, als ich bereits die Bestellung abgegeben hatte. Das betraf speziell die weiße Schokolade, die es nur in einer sehr kleinen Menge gegeben hatte. Wir hatten den Eindruck, dass der Kellnerin die nötige „Routine“ gefehlt hatte. Dagegen habe ich nichts einzuwenden aber wenn trotz der Bitte, dass (aufgrund des kleinen Tisches) bestimmte Sachen erst später gereicht werden sollen und dar trotzdem komplett zugestellt wird, da frage ich mich, ob das „Absicht“ gewesen sein könnte. Davon gehe ich dennoch nicht aus! Etwas Ähnliches passierte auch bei einer Getränkebestellung, die erst nach einer Nachfrage zubereitet und verspätet gebracht wurde. Das würde zum guten Service gehören, wenn das nicht notwendig wäre. Auch, wenn es bei meiner Schoki eine Mischung aus den Sorte weiße und Milch gegeben hatte, die zuerst auf meine Skepsis traf, war ich danach angenehm überrascht, wie köstlich sie gewesen ist. Für den (sehr starken) Espresso soll das gleiche gelten. Der Grund, warum ich mich nicht bei den Teesorten für eine bestimmte entscheiden konnte, liegt daran, dass es ganze 29 Sorten (in höchster Qualität) zur Auswahl stehen. Diese werden (stilecht) in einer silbernen Teekanne serviert. Für mich alleine wäre eine solche nicht zu schaffen. Egal welche man für sich wählt, sie kostet 8,90 € pro Person. Für einen Darjeeling oder Assam bzw. den sehr selten angebotenen „weißer Tee“ (Verkauf im Einzelhandel liegt der Preis bei mind. 7 € / 100 g) finde ich das mehr als angemessen! Bei einer solch alten Tradition, wie es auf den britischen Inseln seit Jahrhunderten „zelebriert“ wird, kann man sich in diesem Haus daraus verlassen, dass eine solche Auswahl vom Betreiber selbst im Herkunftsland geordert und persönlich zusammengestellt wurden. Wenn man ein Liebhaber dieses Getränks sein sollte, wie es bei mir der Fall ist, kann man in einem weiteren Shop (in der Ottenser Haupstraße 46) ebenfalls für Zuhause erworben werden. Wie sie jeweils schmecken, kann man auf einer eigenen Karte erfahren, sonst kann man sich vertrauensvoll ans Personal richten! Unabhängig von der Uhrzeit kann man zu seinen Getränken auch kleine Snacks bzw. Gebäck und Kuchen ordern. Für jeden Geschmack ist das passende dabei. Angefangen beim Frühstück mit Speck und Bohnen, über Scones, Shortbread (eine Art Keks), Petit Four bis zu Sandwiches, die wir tatsächlich genommen haben. Wir waren angenehm überrascht, wie schnell man davon satt wurde. Auf einer süßen Etagere werden 3 verschiedene Sorten zubereitet worden: eins mit einer pikanten Thunfischcreme, ein weiteres traditionelles mit Frischkäse und Gurke. Unser Favorit war der mit dem rotem Cheddar. Das ganze für überschaubare 7,90 €. Noch bevor ich die Platte komplett zu ende hatte, entschloss ich mich noch was Süßes hinterher zu ordern. Auch der London Cheesecake (4,50 Euro) war ein Gedicht! Wenn ich an den leckeren Karamell denke, werde ich zum pawlowschem Hund! Von der Größe ist er selbst für gute Esse (wie ich es bin) kam zu schaffen! Einfach nur Yummi! Gefüllt ist er mit Mandarinen und ist wunderbar fluffig. Das und einiges mehr wird mehrmals in der Woche in der eigenen Bäckerei hergestellt. Das merkt man auch am Geschmack! Aus meiner Sicht war der Kuchen nicht zu süß gewesen und der Boden schön knusprig (aus englischer Keksmasse – Hobnobs). Das Ambiente kann man nicht mit wenigen Worten beschreiben. Es wirkt wie ein Wohnzimmer mit Stühlen und Sofas, sowie (wenigstens bei unserem Besuch) einem Bild der jungen Queen Elisabeth neben dem Bedientresen. An den Wänden gibt es mehrere Fahnen und andere Andenken, die an das Königreich erinnern. Auf dem Sofa, wo wir platz genommen haben, gab es Kissen mit Jagdhunden, die ich lustig fand. Der hochwertige Holzboden sorgt ebenfalls für eine angenehme Atmosphäre. Das stille Örtchen liegt ein wenig versteckt (neben der Küche) ist aber pikobello sauber gewesen, als ich es aufgesucht habe. Was möchte man denn mehr! Es ist erneut sehr lang geworden, aber bei einem meiner Favoriten halte ich das für angemessen :). Trotz der kleinen Defizite möchte ich definitiv meine Empfehlung fürs Eaton Place in Hamburg aussprechen! Dass das Lokal dem englischen Betreiber am Herzen liegt, konnte ich mich bei einem Austausch mit ihm im Nachhinein überzeugen. Seiner Einladung werde ich bei der nächsten Möglichkeit gerne folgen und das kann ich anderen nahelegen. Falls man sich ein Bild von dem ganzen machen möchte, ist das auf der hier verlinkten HP möglich!