
Interview mit Maike & Silke – Vegan in Bremen
1. Warum bloggt ihr?
Maike: Weil das Angebot an veganen Essensmöglichkeiten in Bremen noch recht dünn und unübersichtlich ist. Mit unserem Blog möchten wir dazu beitragen, dass die Möglichkeiten, die es gibt, besser gefunden werden.
Silke: Außerdem hoffen wir, dass wir der Gastronomie auf diese Weise auch deutlich machen, dass „vegan“ ein wachsender Markt ist, und dass es sich lohnt, sich hier weiter zu entwickeln.
2. Wie seid ihr auf die Idee gekommen?
Maike: Wir haben selbst ständig nach veganer Gastronomie gesucht und angefangen, für uns Listen zu erstellen, wo wir etwas essen oder trinken gehen können. Da wir bemerkt haben, dass es anderen Menschen genau so geht und es für Bremen noch keinen veganen Blog in der Richtung gab, haben wir uns entschlossen, selbst eine solche Übersicht zu erstellen und zu pflegen.
Silke: Wenn ich auf Reisen bin, schätze ich es sehr, wenn ich für meinen Ankunftsort im Internet auf einen Blick Restaurants finden kann, die mir veganes Essen anbieten. Diesen Service wollten wir auch anderen bieten, die fremd in Bremen sind.
3. Was ist das Besondere an eurem Blog?
Maike: Ich glaube, das Besondere ist unsere gute Übersichtlichkeit, und dass man sehen kann, dass wir uns viel Mühe mit dem Blog geben, indem wir Öffnungszeiten angeben, auf die Original-Seiten verlinken und die Gastronomie stets ein wenig beschreiben. Dabei versuchen wir, die Angebote mehr zu beschreiben als zu bewerten, da Geschmack ja bekanntlich unterschiedlich ist.
Silke: Durch die Aufteilung in die verschiedenen Stadtteile ist es sehr leicht möglich, je nach Aufenthaltsort ein Angebot in der näheren Umgebung zu finden.
4. Was reizt euch am Bloggen und wo seht ihr Herausforderungen?
Maike: Es ist immer schön, wenn man positive Rückmeldungen erhält, indem Menschen uns mitteilen, dass ihnen unsere Seite weitergeholfen hat. Die größte Herausforderung ist definitiv stets die Zeit.
Silke: Die Seite aktuell zu halten, ist sicherlich die größte Herausforderung! Wir bekommen ja nicht automatisch eine Nachricht, wenn eine Gaststätte schließt oder jemand sein Angebot in Richtung vegan ausweitet. Da sind wir auch auf Tipps von anderen angewiesen.
5. Was sind eure Leidenschaften?
Maike: Die gesunde, vegane Ernährungsweise in der Gesellschaft zu verankern und uns damit für die Tiere, für die Menschen als auch für die Natur und das Klima einzusetzen.
Silke: Die aktuelle Ausbeutung der Tiere als auch der Erde insgesamt durch unseren hohen Ressourcenverbrauch zu verringern, wozu unsere Ernährung überproportional beiträgt.
6. Wie würdet ihr euch in 3 Worten beschreiben?
Maike: Kommunikativ, tierfreundlich, humorvoll.
Silke: Sportlich, umweltbewusst, lebensfroh.
7. Wie inspiriert ihr euch?
Maike: Mir ist es wichtig, die Natur mit ihrer großen Artenvielfalt zu erhalten – so etwas lässt sich niemals im Reagenzglas nachbilden. Den größten Beitrag zum Umweltschutz leistet dabei das, was auf unserem Teller liegt. Das macht wirklich einen großen Unterschied – entweder in Richtung Erhaltung oder Zerstörung, und ich möchte gerne zu den Erhaltern gehören.
Silke: Ich möchte meiner Tochter und der nächsten Generation eine Erde hinterlassen, auf der alle gerne leben, statt um Ressourcen zu kämpfen.
8. Welches Land ist eurer Meinung nach eine kulinarische Reise wert?
Maike: Bisher finde ich das vegane Angebot in Deutschland immer noch am vielfältigsten. Ich hoffe aber sehr, das ändert sich schon bald.#
Silke: Jedes Land hat meistens auch vegane Spezialitäten zu bieten, die ich alle gerne einmal ausprobieren würde.
9. Essen gehen/bestellen oder selber kochen?
Maike: In der Regel koche ich lieber selbst, da vegane Speisen in nicht-veganen Restaurants oft sehr lieblos zusammengestellt sind. Wo man sich mit veganer Kost auskennt, esse ich auswärts jedoch auch sehr gerne.
Silke: Allein durch das bescheidene Angebot auswärts oder lange Anfahrtswege in der Stadt bereite ich meistens das Essen selbst zu. Ich mag es auch, aus frischen Zutaten ein Gericht zu erstellen.
10. Was ist der Gastro-Tipp für eure Stadt?
Maike: In der City empfehle ich das Vengo im Ostertor – oder wie wir Bremer sagen: im Viertel. Nette Atmosphäre, viele junge Leute, reichhaltiges Speisenangebot und alles durchweg lecker. Im Bremer Norden ist das Lloyd Café mit einem tollen Kaffeeangebot und veganen Cookies mein Favorit.
Silke: Ich gehe im Viertel gerne ins Café Marianne, weil es dort so persönlich ist.