Was ist eigentlich ...?

Matcha – Der gesunde Kaffee-Ersatz

Die tägliche Morgenroutine beginnt für die meisten mit einer Tasse Kaffee. Einige werden erst durch den Koffeinschub richtig wach und sind für den Tag erstmal gut vorbereitet. Für andere, ist es ein guter Grund sich mal nach der Arbeit, oder am Wochenende zu treffen und gemütlich einen Kaffee mit Freunden oder Familie zu genießen. Nichtsdestotrotz ist Kaffee DAS beliebteste Heißgetränk in Deutschland, man könnte sogar meinen weltweit! Doch eine Alternative scheint sich am Ranglistenplatz der Heißgetränke immer weiter vorzudrängeln, nämlich das grüne Wunderpulver – Matcha!

Was ist Matcha und wo kommt es her?

Was genau ist Matcha und woher kommt es eigentlich? Das japanische Wort Matcha, heißt so viel wie „gemahlener Tee”. Dabei wird nicht irgendein Grüntee verwendet, sondern die in Japan angebaute Teepflanze “Camellia Sinensis”. Für die Herstellung, werden die Teeblätter ca. 4 Wochen vor der Ernte mit Planen abgedeckt, sodass sie weniger Sonneneinstrahlung abbekommen und somit mehr Chlorophyll produzieren können. Chlorophyll ist ein natürlicher Pflanzenfarbstoff, der für die intensiv dunkelgrüne Farbe sorgt. Nach der Ernte werden die Blätter zunächst bedampft und gut getrocknet. Danach werden die Teeblätter zu einem feinen Pulver gemahlen. Genau das ist typisch für den japanischen Grüntee, denn man findet ihn nicht wie üblich im Teebeutel, sondern in pulverisierter Form. Die Herkunft des Tees liegt, nicht wie einige vermuten in Japan, sondern in China. Denn ursprünglich wurde das grüne Pulver in chinesischen Klöstern hergestellt, in denen es hauptsächlich als Heilmittel in der Medizin verwendet wurde. Erst nachdem ein japanischer Mönch die Teesorte und das dazugehörige Wissen aus China in seine Heimat mitgebracht hatte, landete Matcha schließlich in Japan und gewann immer mehr an Popularität. Während das grüne Pulver in China mit der Zeit in Vergessenheit geriet, entwickelte es sich in Japan zu einer Tradition, die auch heute noch zelebriert wird. 

Ein mit Latte-Art zubereiteter Matcha Tee. (Foto: Jason Leung | Unsplash.com)

Wie schmeckt Matcha?

Bei dieser Teesorte ist vorab das wichtigste die Qualität. Denn ein guter Matcha sollte einen süßlich-aromatisch-grasigen und keinesfalls bitteren Beigeschmack haben. Auch an der leuchtend grünen Farbe, sowie der cremigen Konsistenz erkennt man, dass es sich um ein hochwertiges Produkt handelt. Seine charakteristischen und vollmundigen Geschmacksnoten erinnern an frisches Gras und dem klassischen Grüntee. Wem der ungewöhnlich intensive Geschmack zu stark ist, kann den Matcha mit etwas Milch oder Zucker genießen. Wie genau man den traditionell japanischen Grüntee zubereitet, erfährst du im Verlauf des Artikels.

Welche Wirkung hat die besondere Teesorte?

Wie auch andere Grüntee-Sorten, beinhaltet Matcha L-Theanin, eine Aminosäure die für einen ruhigen und meditativen Zustand sorgt. Da die Matcha-Blätter zunehmend im Schatten angebaut werden, ist die Aminosäure-Konzentration fünfmal höher als in anderen grünen Tees, wodurch Matcha eine sehr beruhigende Wirkung hat, die nicht umsonst von buddhistischen Mönchen hergestellt wurde. Matcha enthält außerdem Koffein, das im Zusammenhang mit L-Theanin einen natürlichen Konzentrationsboost ergibt und damit Aufmerksamkeit und Leistung steigern. Anders als bei herkömmlichen Teesorten, wird das Matcha-Pulver in Wasser aufgelöst und im Ganzen genossen. Somit gelangen alle wichtigen Nährstoffe in den Körper, zu denen unter anderem B1, B2 und B3-Vitamine, sowie Vitamin E, Vitamin C, Vitamin K und Mineralstoffe Calcium und Kalium gehören. Ebenfalls enthalten, sind viele Antioxidantien, die den Körper vor freien Radikalen schützen und für gesunde Arterien sorgen, durch die das Risiko einer Herzerkrankung gesenkt werden kann.

Matcha vs. Kaffee – Unterschiede und Gemeinsamkeiten:

Eine wichtige Gemeinsamkeit haben Matcha und Kaffee – beide Getränke enthalten Koffein. Koffein, das früher auch als “Teein” bezeichnet wurde, enthält eine anregende Wirkung. Es kurbelt den Stoffwechsel an und fördert die Konzentration. Allerdings wirkt das Koffein im Kaffee auf unterschiedliche Art und Weise als im Matcha. Im Vergleich hat Kaffee einen Koffeingehalt von ca. 120 mg pro 240ml und Matcha bei derselben Menge ca. 300 mg, also deutlich mehr. Das Koffein im Kaffee verleiht einen schnellen und wachmachenden Effekt, bei dem man sich schon nach kurzer Zeit fit und wach fühlt. Allerdings hält der Zustand nicht lange und lässt nach einer Weile nach. Viele verspüren danach eine Nervosität, die auf den schnellen Koffein-Rückgang zurückzuführen ist. Dagegen wirkt der “Wachmacher” im Matcha deutlich anders. Da das Koffein aus dem grünen Tee an Polyphenole gebunden ist, wird es erst im Darm freigesetzt. Das hat zur Folge, das die Wirkung erst später eintritt, aber dafür länger hält. Im Kaffee ist das Koffein an einen Chlorogensäure-Kalium-Komplex gebunden, der unmittelbar nach der Röstung und dem Kontakt mit der Magensäure freigesetzt wird. Daher kommt es zu der bereits erwähnten, schnellen, aber kurzen Wirkung. Der dabei entstehende Nacheffekt der Nervosität bleibt durch die langsame Aufnahme des Koffeins beim Grüntee daher aus. Eine weitere Gemeinsamkeit, die sich zwar in der Zubereitung unterscheidet, aber vom Prinzip her ähnlich ist, ist das beide Varianten zunächst pulverisiert und anschließend mit heißem Wasser zubereitet werden. Das Matcha-Pulver wird mit einer besonderen Technik und den dazugehörigen Hilfsmitteln, im Wasser aufgelöst. Bei der klassischen Kaffeezubereitung, werden die gemahlenen Kaffeebohnen in einen Papierfilter gegeben und mit heißem Wasser aufgegossen.

Die traditionelle Zubereitungsart

Für die traditionelle Zubereitung des Matcha-Getränks, benötigt man spezielle Hilfsmittel. Dazu gehört eine Bambusschale “Chawan”, in der der Grüntee zubereitet wird. Ein aus Bambus hergestellter Schneebesen, auch ”Chasen” genannt, mit dem das Pulver im Wasser verrührt wird. Und ein Bambusspatel namens “Chashaku”, der das einfache Dosieren ermöglicht. Der japanische Grüntee wird wie folgt zubereitet: Es werden 1-2 gramm Teepulver in einer Bambusschüssel gegeben. Das entspricht etwa 1-2 gehäufte Bambuslöffel. Danach wird das Pulver mit ca. 50 ml heißem Wasser aufgegossen, wobei die Temperatur ca. 80 Grad haben sollte, also nicht zu heiß. Mit dem “Chasen” wird der Matcha ca. 10-15 Sekunden lang schaumig geschlagen, bis das Pulver komplett gelöst ist. Am besten funktioniert das Rühren durch schnelle Zickzackbewegungen aus dem Handgelenk. Und voilá, schon ist der Matcha fertig! Je nach Bedarf, kann der Tee mit Wasser nachgegossen werden. Je weniger Wasser hinzugefügt wird, desto intensiver der Geschmack. Der Matcha kann nun pur, oder mit Zugabe von Milch oder Zucker genossen werden.

Probiere es selbst aus und lasse dich vom Geschmack des Wunderpulvers verzaubern! 🙂

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