Was ist eigentlich ...?

Pinsa – Deshalb ist sie die Konkurrentin der Pizza

Luftig leckerer Boden, aromatische Tomatensauce und dein Lieblingsbelag – die Wahrscheinlichkeit ist ziemlich hoch, dass auch du bei der Beschreibung an eine Pizza gedacht hast. Der beliebte italienische Klassiker bekommt aber Konkurrenz: von der Pinsa! Die Köstlichkeit erlangt immer größerer Beliebtheit auch in bei uns. Du fragst dich, was genau Pinsa ist, worin der Unterschied zur Pizza liegt und wie man die Spezialität zubereitet? Dann lies unbedingt weiter!

Was dich in diesem Artikel erwartet:

Was genau ist denn Pinsa?

Pinsa, auch bekannt als Pinsa romana, ist eine Abwandlung der italienischen Pizza. Mit Tomatensoße bestrichener Teigfladen, nach Belieben belegt und gebacken. Auf den ersten Blick scheint die Pinsa eine etwas kleinere Gestaltung ihrer großen Schwester zu sein. Sobald man in eine Pinsa beißt, merkt man den Unterschied. Innen bleibt sie sehr fluffig, obwohl sie außen lecker knusprig ist. Das liegt einerseits an den verschiedenen verwendeten Mehlsorten, andererseits an der längeren Gehzeit als bei der Pizza.

Optisch sieht die Pinsa fast genauso aus wie eine Pizza - am Geschmack merkt man erst den Unterschied.
Optisch sieht die Pinsa fast genauso aus wie eine Pizza – am Geschmack merkt man erst den Unterschied. (Foto: Victoria Shes | unsplash.com)

Die Geschichte der Pinsa – alles nur ein Mythos?

Es heißt, dass die Pinsa eine jahrhundertelange Tradition habe und bereits die alten Römer hätten diese leckere Pizza-Alternative zubereitet. Auch der Name der Pinsa findet seinen Ursprung laut Erzählungen in der Antike. Der lateinische Begriff “pinsere” bedeutet nämlich so viel wie “zerdrücken” oder “zerquetschen”, da bei der Herstellung der Pinsa die Grundzutaten besonders sorgfältig miteinander vermengt werden, damit der Teig später sehr luftig wird.

Doch nun kommt der Wendepunkt: die traditionsreiche Geschichte der Pinsa ist frei erfunden. Tatsächlich ist die Pinsa noch gar nicht so alt, sondern wurde erst im Jahr 2001 vom italienischen Familienunternehmen Di Marco erschaffen. Die fiktive Geschichte sollte lediglich dazu dienen, die Pinsa interessanter zu machen und bessere Verkaufszahlen zu erlangen – eine ziemlich außergewöhnliche Marketingstrategie.

Wir können diese kleine Flunkerei verzeihen, denn nur ein Biss in die leckere Pinsa sorgt dafür, dass das alles wieder vergessen ist.

Pinsa statt Pizza: Worin liegt der Unterschied?

Im Gegensatz zur Pizza findet sich in der Pinsa nicht nur ein Mehltyp, üblicherweise Weizenmehl, sondern eine Mischung aus bis zu vier verschiedenen Mehlsorten. Auch bei der Pinsa bildet die Grundlage Weizenmehl. Hinzu kommen noch Reismehl, damit der Teig fluffig wird, Soja- und/oder Kichererbsenmehl sowie Sauerteig, die für intensivere Aromen sorgen.

Da in den Pinsateig weniger Hefe als in den der Pizza hinzugegeben wird, ist sie verdaulicher. Der Teig der Pinsa muss zudem bis zu 72 Stunden gehen. Auch das sorgt dafür, dass das Endergebnis luftiger, knuspriger und bekömmlicher wird. Da der Teig vorher schon so lange geruht hat, finden keine weiteren Gärungsprozesse mehr im Magen statt. Und: durch die längere Ruhezeit hat die Pinsa einen höheren Wassergehalt als die Pizza und macht dadurch sogar weniger durstig

Zusätzlich ist die Pinsa sogar noch kalorienärmer. Sie enthält nämlich pro 100 Gramm durchschnittlich 343 Kalorien, was bis zu ein Drittel weniger als beim herkömmlichen Pizzateig ist.

Der Unterschied zwischen den beiden italienischen Köstlichkeiten liegt im Teig.
Der Unterschied zwischen den beiden italienischen Köstlichkeiten liegt im Teig. (Foto: Tamara Gak | unsplash.com)

So wird Pinsa zubereitet und belegt

Nach der langen Ruhezeit wird die Pinsa geformt. Allerdings nicht rund, sondern eher länglich und schmal. Allerdings darf der Teig auf keinen Fall geknetet oder mit dem Nudelholz ausgerollt werden. Während der Ruhezeit entwickeln sich nämlich im Teig Luftblasen, die zuständig sind, damit die Pinsa später luftig wird. Wenn man den Teig also nur mit den Fingern vorsichtig auseinanderzieht, bleiben diese erhalten.

Belegt werden darf sie wie Pizza, je nach Lust und Laune. Üblicherweise wird der Teig zunächst nur mit Tomatensoße gebacken, die übrigen Zutaten werden erst nach dem Backen auf die Pinsa gelegt.

Beim Backen gilt: je heißer desto besser. Das gilt sowohl bei der klassischen Pizza als auch bei der Pinsa. Je länger der Teig im Ofen gebacken wird, desto mehr Wasser verdunstet. Das ist keine gute Voraussetzung für einen knusprigen und saftigen Boden. Daher sollte die Pinsa so heiß und kurz wie möglich gebacken werden.

Pinsa gibt es übrigens auch als “Pinsa bianca”. Diese Version besteht aus gebackenem Teig und Belag, also “weiß” ohne Tomatensoße. So kommt der einzigartige Geschmack des Teiges noch besser zur Geltung.

Da der Geschmack des Teiges eher neutral ist, kann man die Pinsa sogar süß belegen. So passen beispielsweise Nuss-Nougat-Creme, zerstoßene Kekse und Erdbeeren super auf die Pinsa. Aber auch andere Variationen wie Zimt und Zucker lassen die Pinsa ganz schnell zum leckeren Dessert werden.

Rezept für den Pinsateig

Für 4 Stück benötigst du:

400 g Pizzamehl (Typ 00)

75 g Reismehl (und etwas mehr für die Arbeitsfläche)

25 g Kichererbsen oder Sojamehl

330 g Wasser

1 g frische Hefe

25 g Lievito Madre oder Weizensauerteig (alternativ 1 g frische Hefe zusätzlich)

15 g Olivenöl

10 g Salz

Zubereitung:

  1. Wasser mit den Mehlsorten verrühren und 20-30 Minuten abgedeckt stehen lassen. Danach Hefe, Sauerteig, Olivenöl und Salz hinzugeben und mit dem Knethaken zunächst 5-8 Minuten auf niedriger Stufe, dann 8-10 Minuten auf zweiter Stufe kneten. Der Teig sollte sich danach in die Länge ziehen lassen, ohne zu reißen.
  2. Den Teig gut abgedeckt bei Zimmertemperatur für 30-60 Minuten stehen lassen. Anschließend für 24-72 Stunden den Teig luftdicht verschlossen in den Kühlschrank stellen. Je länger er reift, desto aromatischer und fluffiger wird er später.
  3. Den Teig aus dem Kühlschrank herausholen und in vier gleich große Kugeln formen, diese abdecken und 4 Stunden lang bei Raumtemperatur gehen lassen. Die Teiglinge können auch vorher mit etwas Olivenöl bestrichen werden, damit sie garantiert nicht austrocknen.
  4. Den Backofen mit Backstein, Pizzastahl oder einer gusseisernen Pfanne auf 250°C vorheizen. Auf der Arbeitsfläche ausreichend Reismehl verteilen und jeweils einen Teigling auf die Fläche geben. Mit den Fingern zu einem länglichen Fladen formen und außen einen etwas höheren Rand entstehen lassen.
  5. Pizzaschaufel mit Mehl bestäuben und den Teigling darauflegen. Mit Tomatensoße bestreichen.
  6. Die Pinsen nacheinander in den Ofen geben und für jeweils 5-6 Minuten backen. Die Backzeit kann je nach Ofentyp variieren.
  7. Die fertige Pinsa kann nun nach Lust und Laune belegt werden mit Salami, Schinken, Mozzarella, Basilikum, Garnelen und vielem mehr! Wer möchte, kann auch etwas Pesto oder Olivenpaste auf die Pinsa geben.
Die Pinsa kann dann sowohl in Quadrate als auch in Pizzastücke geschnitten werden. Und schon ist sie zum Genießen bereit!
Die Pinsa kann dann sowohl in Quadrate als auch in Pizzastücke geschnitten werden. Und schon ist sie zum Genießen bereit! (Foto: Polina Tankilevitch | pexels.com)

Hier kannst du Pinsa probieren!

Keine Lust oder Zeit, um eine Pinsa selbst zu backen? Keine Sorge, wir haben die Lösung für dich.

Egal ob Stuttgart, Frankfurt oder München: Siehe auf speisekarte.de nach, wo du eine Pinsa in deiner Stadt essen kannst! Mit dem Suchbegriff “Pinsa” und den Namen deiner Stadt findest du heraus, wo die nächste Pinseria auf dich wartet.

Wir wünschen dir viel Spaß beim Ausprobieren und einen guten Appetit!

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