Wie der Hase zum Osterhasen wurde
Wusstet ihr schon... ?

Wie der Hase zum Osterhasen wurde

Wenn im Frühjahr die ersten Blumen blühen und die Tage wieder länger werden, ist es bald so weit: Ostern steht vor der Tür. Bei einem der wohl wichtigsten Feste weltweit freuen sich Kinder und Erwachsene auf die Ostereiersuche, das Backen von Osterbrot und Biskuithasen und das Bemalen von Ostereiern. Ostereier und Hasen sind beides Symbole für Fruchtbarkeit. Doch wie wurde der Hase zum Osterhasen und warum versteckt gerade er die Eier?

Wie wurde der Hase zum Osterhasen?

Ob aus Schokolade, als Dekoelement oder in echt als kuschelige Langohren im eigenen Garten, Ostern ohne Hase? Niemals! Bereits im Januar beginnt die Paarungszeit der Hasen. Damit gehören sie im Jahr zu den ersten Tieren, die Nachwuchs bekommen. Der erste Hasenwurf kommt bereits Mitte Februar zur Welt. Der frühe Nachwuchs könnte ein Grund dafür sein, weshalb der Hase zum modernen Symbol für Ostern wurde.

Wann genau die Tradition rund um den Osterhasen begonnen hat, ist unklar. Der Osterhase wurde aber bereits im 17. Jahrhundert in einem Artikel des Medizinprofessors Georg Franck von Frankenau erwähnt. Spätestens seit dem 20. Jahrhundert hat auch die kommerzielle Verbreitung des Hasen zu Ostern begonnen.

Ursprünglich waren die plüschigen Nager nach harten Wintertagen hauptsächlich eine lang ersehnte Nahrungsquelle. Sie machten der Not ein Ende und schenkten Leben. Auch im Christentum wird an Ostern die Auferstehung Jesu Christi und damit das Leben gefeiert. Das Symbol für das christliche Osterfest ist aber das Lamm. Das Unschuldslamm soll die Unschuld Jesu Christi symbolisieren. Auf dem Teller landet zu Ostern heute meistens nicht der Hase, sondern das Lamm. Und auch Brot und Gebäck werden symbolisch in Form von Lämmer gebacken. Bei einem Backversuch soll sich aber einmal ein Lamm so verformt haben, dass es aussah wie ein Hase.

Was hat der Hase mit den Ostereiern zu tun?

Eine andere Erklärung, warum der Hase zum Osterhasen wurde, hängt mit der Eiersuche zusammen. An Ostern ist es Tradition, dass Erwachsene Eier für die Kinder verstecken. Um zu erklären, wie die Eier ins Nest kamen, wurde der Osterhase erfunden. Denn Hasen können so flink hoppeln, dass sie leicht übersehen werden können.

Von wegen Huhn: Wie kommt der Hase eigentlich zu den Eiern? Zunächst einmal steht das Ei, ähnlich wie der Hase selbst, schon seit dem alten Ägypten, Babylonien und Persien für den Ursprung des Lebens, die Auferstehung und den Frühling. Für das Christentum hatte das Essen von Eiern an Ostern aber auch noch einen praktischen Nutzen, da Eier in der Fastenzeit verboten waren. Bis zum Osterfest sammelten sich also einige davon an, die dann verzehrt werden mussten, bevor sie verderben. Zwar wird auf diese Weise die Verbindung zwischen Ostern und dem Ei deutlich, aber ob das auch der Grund dafür ist, warum ausgerechnet ein Hase unsere Ostereier ausliefert und wie genau es zu dieser Tradition kam, ist bis heute leider nicht bekannt.

Wie der Hase zum Osterhasen wurde

In den USA warten Kinder, wie bei uns, auf Easter-Bunny, den Osterhasen. Aber der Hase ist nicht überall der Inbegriff für Ostern. Lange vor ihm gab es andere Tiere, die als Eierlieferant bekannt wurden. So gab es beispielsweise, und gibt es teilweise noch heute, den Kuckuck in der Schweiz, den Hahn in Böhmen, den Storch in Thüringen uns sogar einen Osterfuchs in Westfalen. Daneben ist das Huhn als Symbol der Osterzeit nicht mehr wegzudenken. In Schweden bringen Küken die Eier und in Italien die Taube. In Irland gibt es ein Begräbnis für Heringe, in Australien den landestypischen Kaninchennasenbeutler.

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Schokohasen erobern das Fest

An Ostern zeigt sich der Hase von seiner schokoladigsten Seite. Die Geschichte des Schokoladenosterhasen, wie wir ihn heute kennen, beginnt bereits 1952, als die Firma Lindt & Sprüngli das gewinnbringende Potenzial hinter dieser Tradition entdeckte und ihren ersten maschinell hergestellten „Goldhasen“ auf den Markt brachte. Zwar wurden bereits ab Mitte des 19. Jahrhunderts Schokohasen per Handarbeit gefertigt, allerdings waren diese sehr groß, plump und nur zu Dekorationszwecken gedacht. Heutzutage werden rund 130 Millionen Stück jährlich zum Verstecken, Suchen und Naschen produziert.

Wohin mit all der Schokolade zu Ostern?

Was sich dabei jeder wohl jährlich aufs Neue fragt: Was passiert eigentlich mit den übrig gebliebenen Schokohasen? Gleich vorab: Nein, wir finden sie nicht zur Weihnachtszeit eingeschmolzen in Form von Schokonikoläusen wieder – und auch nicht umgekehrt. Denn Lebensmittel, die einmal im Handel erhältlich waren, dürfen gesetzlich nicht weiterverarbeitet werden. Aber es ist nicht nur verboten, es lohnt sich auch nicht; Transportkosten und Arbeitsaufwand würden den Nutzen übersteigen, wenn der Hersteller den Preis des Endproduktes nicht unverschämt in die Höhen treiben will.

Der Weg der nicht verkauften Osternaschereien geht stattdessen einen ganz anderen Weg – weg vom Gewinn der Schokoladenindustrie, hin zur Wohltätigkeit. Gelingt es nämlich nicht, Osterhasen und Co. (teilweise bereits am Karsamstag) zu Spottpreisen zu verkaufen, werden die Restposten verschenkt und kommen so gemeinnützigen Organisationen und Kindergärten zu Gute.

Neben dem Osterlamm gehört der Hase einfach zu Ostern dazu. Du möchtest die milden Temperaturen für einen gemütlichen Osterbrunch im Freien nutzen? Auf speisekarte.de findest Du das passende Restaurant für Dein Osterfest. In diesem Sinne allen Feinschmeckern und Naschkatzen Frohe Ostern!

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