
Milch – die wichtigsten Fakten
Schon als Kind wird uns nahegelegt viele Milchprodukte zu konsumieren, egal ob als Milch, Joghurt, Quark oder Käse. Im Durchschnitt liegt der Pro-Kopf-Verbrauch von Milchprodukten in Deutschland bei 54 kg jährlich (Stand Juli 2016 MIV). Was Milch eigentlich ist, woher sie kommt und ob sie gesund ist, erfährst Du in unserem Beitrag. Daneben geben wir Dir Rezeptideen und Alternativen zur klassischen Kuhmilch.
Was ist eigentlich Milch?
Milch wird von weiblichen Säugetieren produziert, um deren Neugeborene zu füttern. Allgemein wird darunter Kuhmilch verstanden. Milch anderer Tierarten wird entsprechend bezeichnet, z.B. Schafs- oder Ziegenmilch. Das Tierprodukt besteht zu 87 Prozent aus Wasser. Daneben enthält es verschiedene Fette, Eiweiße, Mineralstoffe und Vitamine.
Woher kommt die Milch?
Durch Melken der Kuh erhält man die sogenannte Rohmilch. Diese ist vollkommen unbehandelt und darf nur unter strengen hygienischen Voraussetzungen direkt ab Hof verkauft werden. Rohmilch muss vor dem Verzehr abgekocht werden, um enthaltene Bakterien und Keime zu vernichten. Im Handel darf Rohmilch nur in Form von Vorzugsmilch verkauft werden. Diese ist lediglich gefilterte und gekühlte Rohmilch.
Die Rohmilch kann zu Frisch-, ESL-, H-, fettarmer oder Vollmilch weiterverarbeitet werden. ESL steht hierbei für “Extended Shelf Lifeâ€, also für längere Lebensdauer im Kühlregal.

Dabei spricht man bei wärmebehandelter Milch von pasteurisierter Milch. Das Verfahren wurde vom Chemiker Louis Pasteur entwickelt. Sobald die Rohmilch durch feine Düsen gepresst wird, ist diese homogenisiert. Dabei werden kleine Fettklümpchen aufgetrennt, was für eine gleichmäßige Konsistenz sorgt.
Die Geschichte des Milchkonsums
Bereits vor mehr als 10.000 Jahren begann der Mensch Nutztiere zu halten. Deswegen wird vermutet, dass ab diesem Zeitpunkt auch Tiermilch konsumiert wurde. Jedoch konnte Laktose erst viel später durch den Menschen abgebaut werden. So kam es erst vor 7.500 Jahren in Europa zu einer Genmutation. Das Enzym Lactase, welches für den Abbau der Laktose notwendig ist, wurde dann auch im menschlichen Körper produziert. In vielen Ländern kam es nicht zu dieser Genmutation, deswegen leiden auch heute noch etwa 75 Prozent der Menschen unter Laktoseintoleranz.
Was ist Laktoseintoleranz?
Der in Milch enthaltene Milchzucker wird auch Laktose genannt. Damit der Körper im Dünndarm den Milchzucker aufnehmen und verwerten kann, wird ein bestimmtes Enzym, die Lactase, benötigt. Bei Menschen mit Laktoseintoleranz fehlt dieses Enzym. Deswegen leiden diese beim Verzehr von Milchprodukten unter Bauchkrämpfen, Blähungen oder Übelkeit.
Sind Milchprodukte gesund?
Zwar wird empfohlen regelmäßig Milch zu trinken, aber es wird immer stärker diskutiert, ob Milch wirklich gesund ist.
Zum einen wird behauptet, dass Milch dick macht. Hier muss jedoch zwischen fettreduzierten und nicht fettreduzierten Milchprodukten unterschieden werden. Vollmilch ist zum Beispiel sehr fett- und kalorienhaltig und kann sich dementsprechend negativ auf das Gewicht auswirken. Entrahmte Produkte hingegen enthalten deutlich weniger Kalorien.
Darüber hinaus ist die Art der Milch entscheidend für den Vitamingehalt. Frischmilch enthält deutlich mehr Vitamine als H-Milch oder ESL-Milch. Der Grund dafür ist, dass diese Milchsorten erhitzt werden und dadurch wichtige Vitamine verloren gehen.
Daneben hat das Futter, welches die Tiere erhalten, Auswirkungen auf die Anzahl der wertvollen Omega-3-Fettsäuren in der Milch. Biomilch enthält mehr gesunde Omega-3-Fettsäuren, da die Kühe mit Gras und Kräutern anstatt zum Beispiel Heu gefüttert werden.
Die Art der Milch ist also ausschlaggebend dafür, wie gesund diese ist.
Aber eines haben alle Milchsorten gemeinsam: das Kalzium. Fast kein anderes Lebensmittel verfügt über einen so hohen Kalziumgehalt wie Milch. Kalzium ist besonders wichtig für den Aufbau und Erhalt von Knochen und Zähnen.
Wofür wird Milch verwendet?
Der hohe Kalziumgehalt ist durchaus ein Grund, Milch zu konsumieren! Egal ob als heiße Schokolade, im Müsli oder Kaffee: Milch kann vielseitig verwendet werden. Aber aufgeschäumt im Cappuccino oder Latte Macchiato schmeckt Milch durch die cremige Konsistenz fast noch besser! Das kannst Du mittlerweile durch Milchaufschäumer oder Kaffeevollautomaten auch leicht selbst zu Hause machen.
Milch wird aber auch zum Backen von Hüttenmilchbrötchen benötigt. Oder wie wäre es mit dem Klassiker Milchreis? Etwas ausgefallener ist diese Variante von Kokos-Milchreis mit Mango.
Alternativen zu Kuhmilch und Co.
Mittlerweile gibt es aber auch viele Alternativen zur herkömmlichen Milch. Die meisten dieser Alternativen dürfen aber nur als „Drink“ und nicht als „Milch“ bezeichnet werden, weil sie pflanzlicher Natur sind. Eine Ausnahme ist die Kokosmilch, da sie bereits vor der Namensgebungsverordnung auf dem Markt war. Hier ein paar Milch-Ersatzprodukte:
Soja-Drink
Den Soja-Drink kennt mittlerweile jeder und er ist auch in ziemlich jedem Supermarkt zu finden. Er ist der beste Ersatz für die herkömmliche Milch, da er vielseitig – zum Kochen, zum Backen, im Müsli, im Kaffee – verwendet werden kann. Der Soja-Drink eignet sich sogar für Getränke wie Cappuccino und Latte Macchiato, weil sich die Milchalternative aufschäumen lässt. Zudem hat er den gleichen Proteingehalt wie die herkömmliche Milch, ist aber fettärmer. Jedoch enthält dieses Produkt „Isoflavone“, pflanzliche Farbstoffe, die strukturell dem weiblichen Sexualhormon Östrogen ähneln. Was diese bewirken und ob sie gesund oder eher schädlich sind, ist äußerst umstritten und noch nicht belegbar.
Reis-Drink
Den Reis-Drink kann man mittlerweile zunehmend in deutschen Supermärkten finden. Besonders an diesem Milchersatz ist die süßliche Note, weswegen der Reis-Drink sich super für die Zubereitung von Süßspeisen eignet. Du kannst ihn aber auch zum Kochen und je nach Vorliebe auch für Kaffee verwenden. Etwas unglücklich am Reis-Drink ist, dass er relativ viele Kalorien und dafür kaum Nährstoffe enthält. Aber dafür ist er frei von Laktose, Milcheiweiß und Gluten, was für Allergiker wiederum besonders gut ist.
Mandel-Drink
Der Mandel-Drink wird in Deutschland immer populärer, ist aber im Vergleich zum Soja- oder Reis-Drink relativ teuer. Er enthält im Vergleich zur Kuhmilch wenig Eiweiß und kaum Kalzium, dafür aber Spurenelemente wie Kalium, Magnesium und Phosphor, viele Vitamine, Ballaststoffe, ungesättigte Fettsäuren und vergleichsweise wenig Fett. Der Mandel-Drink kann als Milchalternative beim Backen und im Müsli verwendet werden.
Hafer-Drink
Da bei der Herstellung des Hafer-Drinks die Getreidestärke in Zucker umgewandelt wird, hat der Hafer-Drink einen leicht süßlichen Geschmack und eignet sich deswegen sehr gut zum Backen, für Müsli, zum Kochen und auch für den Kaffee. Den Hafer-Drink findet man in Drogerien oder in Bio-Supermärkten. Er ist frei von Laktose, Milcheiweiß und Soja, enthält aber Gluten und ist wie die meisten Getreide-Milchalternativen relativ kalorienreich.
Du möchtest mehr über die pflanzlichen Alternativen erfahren? Wir haben die beliebtesten Drinks verglichen und nocheinmal genauer unter die Lupe genommen.
Unabhängig davon, ob Du „richtige†Milch oder doch pflanzliche Alternativen bevorzugst: Milch ist immer ein Genuss und vielseitig einsetzbar. Probiere doch eines unserer Rezepte aus oder besuche ein Restaurant mit leckeren Milchspeisen in Deiner Nähe! Wir wünschen Dir einen guten Appetit!
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