
Die Gewinner der Corona-Krise und warum sich ein Einstieg in die Gastronomie gerade jetzt lohnt
Für die Gastronomie ist die Coronakrise zu einer noch nie dagewesenen Herausforderung geworden. Die meisten Restaurants und Caterer stehen nach Monaten im Ausnahmezustand vor dem Aus oder mindestens vor immensen wirtschaftlichen Problemen. Nur die wenigsten haben es geschafft, sich in der Krise zu behaupten oder neu auszurichten.
Was der Lockdown mit sich brachte
Waren die Wachstumsraten in der Gastronomie im Januar und Februar 2020 mit knapp 2 Prozent noch leicht ansteigend, brachen sie ab März 2020 regelrecht ein. Am schlimmsten traf es die Umsätze im Monat April. Damals wurden während der Wochen des ersten Lockdowns über 70 Prozent Umsatzeinbruch in der gesamten Branche eingefahren. Im ersten halben Jahr 2020 schlug sich das im Schnitt mit etwa 34 Prozent nieder.

Das lag vor allem daran, dass auf einmal und völlig unerwartet alle Läden schließen mussten. Die Restaurants verkauften also keine Speisen und Getränke mehr. Gleichzeitig zu den daraus resultierenden fehlenden Einnahmen kamen die Ausgaben für die Miete und die bestellten Lebensmittel hinzu, Kosten also, die sich nicht rückgängig machen ließen. Rechnungen, die bezahlt werden wollten. Da half es nur wenig, dass die Mitarbeiter in Kurzarbeit geschickt werden konnten. Viele Restaurantbesitzer gaben in dieser Zeit ihr Geschäft oder viele ihrer Filialen auf.
Mit Mut und voller Ideen
Einige, im absoluten Vergleich wenige Gastronomen, konnten sich dagegen mit einem deutlichen Profit aus der Krise ziehen. Sie nahmen vor allem über die Sommermonate deutlich mehr ein als in den Vorjahren. Das lässt sich besonders gut mit dem Ideenreichtum erklären, der die Restaurantbesitzer nicht mehr in Ruhe gelassen hat. Man etablierte kontaktfreie Lieferdienste, erstellte einen Online-Shop für seine Waren oder probierte auf anderen Wegen neue Ideen aus.
Wer die Kredite vom Staat dazu nutzte, neue und innovative Ideen umzusetzen, der profitierte tatsächlich aus der Krise. Oftmals waren es alte Ideen, die sich aus Bequemlichkeit und Angst nie durchsetzen konnten und nun aus der Notwendigkeit heraus eingeführt wurden.
Auch Investitionen und Einstellungen sind gut und nötig in einer rezessiven Phase wie der, in der sich die Wirtschaft gerade befindet. Doch dazu erfordert es eine Menge Mut. Nicht jeder ist dem Druck der Krise gewachsen.
Unterschiedliche Entwicklungen in Stadt und Land
Tatsächlich unterscheidet sich die Situation der Restaurants in den Städten zu der in den Feriengebieten. Die weltweiten Reisewarnungen sorgten dafür, dass viel mehr Deutsche eher im Inland Urlaub machten als in den vorangegangenen Jahren. Daher sind beliebte Ferienlandschaften in diesem Sommer regelrecht überrannt worden. Die Einnahmen der Restaurantbesitzer stiegen in den Sommermonaten oftmals so stark an, dass sich einige trotz der schweren Monate aufs Jahr gesehen sehr gut erholt haben.
In den Städten allerdings fehlen oftmals die Möglichkeiten, Lebensmittel to Go anzubieten oder die Menschen draußen auf den Terrassen sitzen zu lassen. Hier brachen die Einnahmen auch in den Sommermonaten weg. Auch fehlten viele ausländische Touristen und die Kauffreude der Menschen war inzwischen eine andere, als man es aus den Vorjahren kannte.
Wer konnte, besorgte sich für den Sommer einige Stehtische oder Sitzgelegenheiten für draußen. Um die Saison künstlich um einige Wochen zu verlängern, besorgten viele Gastronomen Heizpilze, damit die Kundschaft gern wiederkam. Während also to Go immer beliebter wurde, fühlten sich die Menschen innerhalb von Restaurant aufgrund des Infektionsrisikos zunehmend weniger wohl.
Gewinner und Verlierer der Pandemie
Insgesamt steht das Gaststättengewerbe ähnlich schlecht da wie die Veranstaltungsbranche. Gerade den Catering-Bereich hat das Jahr 2020 hart getroffen, da dieser unmittelbar mit dem Wirken der Veranstalter zusammenhängt. Restaurants mit mutigen und enthusiastischen Ideen konnten in der Regel besser mit dem Lockdown umgehen als andere.
Zu den Gewinnern gehört zum Beispiel die Kette „Peter Pane“. Vor allem dort, wo andere Lieferketten wie Lieferando nicht hinkamen, konnte der Burgerbetrieb punkten. Das erst vierjährige Unternehmen plant weiterhin auf Expansion und schaut optimistisch in die Zukunft.
To Go fordert Digitalisierung
Die Digitalisierung in Deutschland ist in 2020 mit den Gastronomen weiter vorangeschritten. Ob improvisierte Drive Ins, digitale Speisekarten oder Lieferdienste, vor allem in der Zeit des ersten deutschlandweiten Lockdowns im Frühjahr kam es zu diversen ideenreichen Erfindungen von Seiten der Gastronomie aber auch zu mehr Mut zur Digitalisierung.
Das konnte vorallem speisekarte.de feststellen, welche seit 2008 der digitale Ansprechpartner für die digitale Speisekarte ist und den Gastronomen mit einer kostenlosen Abholkarte zusätzlich unter die Arme Griff.
Kontaktlose Bestellungen waren im ersten Lockdown der Renner und sind nach wie vor sehr beliebt. Ohne Digitalisierung geht da allerdings gar nichts. Wer an diesem Punkt sein Geschäft bedürfnisorientiert umstellte, konnte seine wirtschaftlichen Einbußen mindestens ein wenig abfedern. Bestenfalls war eine neue lukrative Geschäftsidee geboren, die sich auch nach dem Lockdown hielt.
Gerade junge Leute genießen den Luxus, nicht mehr immer wieder Bargeld abheben zu müssen und trotzdem ihr Essen geliefert zu bekommen. Im Falle der Kette „Peter Pane“ wird sogar mittels GPS an den Strand geliefert. Zu Hause sein muss man also nicht mehr.
Warum es gerade jetzt Sinn macht, in der Gastronomie einzusteigen
So hart es auch klingt, der Lockdown hat jede Menge potenzielle Konkurrenz beseitigt. Überlebt haben nur diejenigen, die in der Lage waren, sich der Situation anzupassen. Und davon gibt es auf Dauer und für die immense Nachfrage zu wenige auf dem deutschen Markt. Warum also zulassen, dass wenige ein Monopol errichten? Warum nicht gerade jetzt die eigene Gastronomie neu oder erstmalig aufstellen, auf Lieferdienste und Food to Go ausgerichtet? Die Zeit ist reif und diese Form der Nachfrage wird sich etablieren, sofern sie es nicht längst hat. Gründerportale liefern hilfreiche Informationen und Tools für Ihren Karrierestart. Seien Sie mutig, packen Sie es an und nutzen Sie die Gelegenheit.
Schon gewusst:
– minus 34 Prozent Wirtschaftswachstum im ersten Halbjahr 2020
– im April waren es über minus 70 Prozent vermindertes Wirtschaftswachstum in der Gastronomie
– die Mehrwertsteuersenkung für Lebensmittel gilt bis Mitte 2021
Fazit
Die Pandemie ist noch lange nicht vorbei und so wird es auch nach Ende des Lockdowns weiterhin schwer für die Gastronomen, sich zu behaupten und über Wasser zu halten. Restaurantbesitzer sind gut beraten, sich und ihre Konzepte kritisch zu überdenken und neue Wege zu gehen. Nur wer sich wie Peter Pane und Co. optimistisch und mit Erfindergeist der neuen Situation stellt, hat eine Chance, wirtschaftlich zu überleben. Neue Marktlücken werden gefunden und gesichert, neue Kunden gewonnen, neues Personal eingestellt, und das mitten in der Krise. Eine Krise, die somit auch eine Chance sein kann.
Foto von Kaboompics .com von Pexels
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