
Plätzchen backen: Mit diesen Tipps gelingt es immer
Die Weihnachtszeit rückt immer näher und damit auch das Backen von Plätzchen! In der Vorstellung ist das ganz einfach und entspannt bei festlicher Musik. Doch das weihnachtliche Backen kann auch in stressigem Chaos enden, wenn beispielsweise der Teig zu fest oder weich ist. Neben den richtigen Zutaten spielen auch der Backofen und das Backzubehör eine wichtige Rolle. Wir haben die besten Tipps für gelungenes Plätzchenbacken zusammengefasst: vom Plätzchenteig, zum Ausrollen und Backen bis hin zur Lagerung. Denn auch die besten Plätzchen werden bis Weihnachten schlecht, wenn sie nicht entsprechend aufbewahrt werden.
Der Teig
Der Teig… hier fängt für viele das Drama bereits an. Es klebt, man kippt Mehl auf die Arbeitsfläche und irgendwie wird der Teig nur bröckelig, aber kneten und ausrollen geht immer noch nicht.
Besonders wichtig ist außerdem, dass alle Zutaten Zimmertemperatur haben. Denn im Teig sollten keine Butterstücke mehr zu sehen sein, diese können sonst beim Backen den Teig unschön durchlöchern. Wenn die Butter bereits Zimmertemperatur hat, verbinden sich die Zutaten deutlich schneller. Besonders wichtig ist dies bei Mürbeteig.
Aber bitte beachten: Fast alle Teige sollten vor dem Verarbeiten kühl gestellt werden. Dadurch lässt sich der Teig besser verarbeiten.
Einzige Ausnahme: Teige mit Backpulver. Diese sollten sofort weiterverarbeitet werden. Denn das Backpulver könnte sonst durch langes stehen seine Backkraft verlieren.
Die Kunst des Teig Ausrollens
Ist der Teig fertig, wartet erst die richtige Herausforderung auf Dich: das Auswellen. Der Teig darf dafür nicht zu feucht sein, aber auch nicht zu trocken, sodass er zerbröselt. Besonders bei Ausstecherchen, bei denen der Teig dünn ausgerollt werden soll, ist das gar nicht so einfach.
Tipp: Einfach den klebrigen Mürbeteig zwischen zwei Lagen Backpapier ausrollen und schon gelingt es!
Weiterer Tipp: Wer den Teig so gleichmäßig wie möglich ausrollen möchte, kann sich im Baumarkt einfach zwei schmale Kanthölzer (in der gewünschten Dicke des Teiges) besorgen. Den Teig zwischen den Kanthölzern platzieren, Nudelholz auf den Hölzern ansetzten und rollen.
Die richtigen Zutaten
Sobald es in den Rezepten um Eier geht, sind normalerweise Eier in Größe M gemeint. Sollten andere Eier benötigt werden, ist dies meist angegeben.
Tipp: Vanilleschoten sind zwar teuer, schmecken aber deutlich besser als Aroma. Deswegen die ausgekratzte Vanilleschote nicht wegwerfen sondern weiterverwenden: Für selbstgemachten Vanillezucker Vanilleschote in ein Glas mit Zucker geben und zwei Wochen geschlossen ziehen lassen. Für eigenes Vanillearoma eine Vanilleschote in ein kleines Fläschchen Wodka geben und ziehen lassen.
Bei Mandeln und generell Nüssen empfehlen die Profis auf die Frische zu achten, immer ganze Nüsse zu kaufen und diese selbst zu mahlen. Für ein besonders intensives Aroma können die Nüsse vor dem Mahlen auch noch geröstet werden. Bereits gemahlene Nüsse, die es zu kaufen gibt, verlieren sehr schnell an Aroma und sind deshalb meist nicht mehr so intensiv, jedoch preisgünstiger.
So sehen die Plätzchen besonders gut aus: Guss und Dekoration
Bei der Dekoration deiner Plätzchen sind Deiner Phantasie keine Grenzen gesetzt. Wer gar keinen Guss oder Dekoration auf seinen Plätzchen möchte, sollte Ausstecherchen mit Eigelb bestreichen.
Tipp: Einfach ca. 5 Minuten vor Ende der Backzeit etwas verquirltes Eigelb auf die Plätzchen auftragen und diese zurück in den Ofen geben. So bekommen sie einen schönen natürlichen Glanz.
Der Plätzchen Guss
- Für besonders weißen Zuckerguss kannst Du geschlagenes Eiweiß unter den Puderzucker geben.
- Wer natürliche Farbe ganz ohne chemische Lebensmittelfarbe möchte, der greift einfach zu Rote-Beete-Pulver für rot, Spirulina-Pulver für grün und nutzt Kurkuma oder Safran für gelb.
- Zimtsterne mit Eiweißglasur, bestehend aus Eiklar und fein gesiebtem Staubzucker und Zitronensaft, vor dem Ausstechen einstreichen. Da die Eischnee sowieso Bestandteil von Zimtsternen ist, können so Reste verarbeitet und Zeit gespart werden. Am Ende sehen die Plätzchen damit auch einfach schöner aus. Die Teigreste der Zimtsterne können immer wieder zusammengeknetet werden – wenn der Teig zu nass wird einfach mehr Nüsse einkneten.
- Ein besonderer Glanz kann auch mittels „Aprikotieren“ erzielt werden. Das bedeutet, Aprikosenmarmelade mit Wasser aufkochen und auf die Plätzchen streichen und kurz antrocknen lassen. Das schließt die Poren des Teiges und die Glasur wird noch glatter.
Der Backofen und die Backzeit
Den Backofen vorzuheizen ist nervig und wird oft vergessen oder weggelassen. Du solltest diesen Schritt aber auf keinen Fall auslassen! Dies ist vor allem beim Plätzchen backen sehr wichtig, damit sie gleichmäßig backen und braun werden. Achte auf die genauen Temperaturangaben im Rezept und ob Ober- und Unterhitze oder Umluft angegeben ist. Beachte auch auf welcher Schiene das Backblech eingeschoben werden soll. Wenn nichts dabei steht, ist meist die mittlere Schiene gemeint.
Besonders viele Plätzchen oder wenig Zeit? Auch zwei Bleche gleichzeigt können in den Backofen geschoben werden. Du solltest dann jedoch immer ein Auge auf das obere Blech haben, da dies schneller gar ist.
Jeder Ofen heizt auch ein bisschen anders. Also immer wieder kontrollieren, ob Deine Plätzchen nicht schon vor der Backzeit fertig sind. Bräunen sie ungleichmäßig, dann dreh das Blech einfach nach der Hälfte der Backzeit. Ist der Ofen schon eine Weile in Betrieb, verkürzt sich dadurch auch die Backzeit, da er wärmer ist. Wenn Du mehrere Backbleche hintereinander backst, solltest Du das bedenken.
Nach der Backzeit
Plätzchen goldgelb aus dem Ofen holen und gleich vom Backblech runter nehmen. Sonst kann es passieren, dass die Plätzchen auf dem heißen Blech nachbacken und hart werden.
Tipp: Du kannst dabei Zeit sparen, wenn Du ein Backpapier oder eine Silikonunterlage auf dem Blech zum Backen verwendest. Frisch aus dem Ofen kannst Du die die Plätzchen mit der Unterlage ganz leicht vom Backblech ziehen.
Backzubehör
Das richtige Backzubehör kann Dir das Leben deutlich erleichtern. Eine Winkelplatte (sieht aus wie ein Tortenmesser/Tortenschieber) hilft Dir nicht nur dabei Cremes und Glasuren einfach zu verstreichen, sondern auch die ausgestochenen, rohen Plätzchen sicher auf das Backblech zu befördern.
Wer gerne backt, wird auch viel Freude an einer Küchenmaschine haben. Hiermit können Teige ohne Anstrengung lange und gründlich geknetet werden. Und während die Küchenmaschine arbeitet, kann man sich entspannt um das Küchenchaos kümmern. Die verschiedenen Aufsätze, die mitgeliefert werden, können außerdem ganz unterschiedlich von Dir genutzt werden.
Die Lagerung der Plätzchen
Plätzchen werden am Besten in luftdichten Metalldosen gelagert. Du solltest dabei verschiedene Sorten getrennt aufbewahren, da ansonsten z.B. die Vanillekipferl Wasser aus Deinen Marmeladeplätzchen entziehen und weich werden. Belege den Boden und die Schichten zwischen den Plätzchen mit Backpapier oder Pergamentpapier. Dann kleben sie nicht aneinander.
Tipp: Damit die Zimtsterne bei der Lagerung nicht so hart werden, einfach beim Backen einen Teil des Zuckers durch Honig ersetzen.
Wenn Plätzchen doch einmal hart geworden sind, einfach einen (ganzen und ungeschälten) Apfel oder Mandarinenschalen mit in die Dose legen und sie werden wieder weich.
Plätzchensorten die weicher sind, wie zum Beispiel Zimtsterne, sollten nicht luftdicht verpackt werden. Schließe die Dose einfach nicht vollständig. Nur Sorten, die knusprig sind und bleiben sollten, sollten luftdicht verschlossen werden.
Photo by David Fartek on Unsplash
Julia Weber
Julia unterstützt seit September 2019 die Redaktion von speisekarte.de. Begründet durch ihr Interesse an Nährstoffen und an einer ausgewogenen Ernährung bringt sie sich mit ihrem Wissen und Leidenschaft in den Blog ein. Darüber hinaus betreut sie unsere Kooperationspartner und freut sich über einen aktiven Austausch.
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