
Nutzhanf – die wichtigsten Fakten
Denkt man an Hanf, schwingt noch immer ein Hauch Verbotenes mit. Doch nicht erst seit gestern weiß man, dass Hanf wahrlich zu den Superfoods unserer Zeit zählt. Hanf zeichnet sich durch eine ungewöhnlich hohe Nährstoffdichte aus und ist ein nachwachsender Rohstoff für die unterschiedlichsten Einsatzgebiete. Hanf zählt also schon heute zu den Wunderpflanzen 2019.
Warum ist Hanf so gesund?
In der Küche und zur Herstellung von Lebensmitteln werden vor allem die Hanfsamen und Hanföl verwendet. Die Samen sind voller hochwertiger Eiweiße, Ballaststoffe, Fette und besitzen einen hohen Anteil an den Vitaminen E, zu dessen Vitamingruppe 16 Antioxidantien zählen, B2, welches zur Funktion der Schilddrüse beiträgt und beim Muskelaufbau hilft, und B1. Ebenso stecken in ihnen die gesunden Omega-3– und Omega-6-Fettsäuren. Die Hanfsamen liefern tatsächlich mehr Vitaminbausteine als so manches Obst und tragen nebenbei auch noch zur Entgiftung des Körpers bei. Schlussendlich sind die Samen auch noch gluten- und laktosefrei.
Hanföl hingegen enthält einen hohen Anteil an mehrfach ungesättigten Fettsäuren, welche lebensnotwendig für den menschlichen Organismus sind.
Wie schmecken Hanfsamen?
Da Hanf eine Nuss ist, besitzen auch die Hanfsamen einen nussigen Geschmack und sind so bestens als Geschmacksträger beim Kochen geeignet.
Und aufgrund der hohen Nährstoffdichte stoßen Hanfsamen gerade in der vegetarischen und veganen Ernährung auf besondere Beliebtheit.
Machen Hanfsamen high?
Nein! Die Hanfsamen stammen von Pflanzen, aus denen das Rauschmittel Tetrahydrocannabinol beinahe vollständige herausgezüchtet wurde, so dass es sich lediglich um Nutz- oder Industriehanf handelt. Die Samen also keine berauschende Wirkung!
Wie können Hanfsamen zubereitet werden?
Die einfachste Variante ist, die Samen beim Backen in den Teig hinzuzugeben. So etwas beim Backen von Kuchen, Brot oder sämtlichen, vor allem süßen, Gebäckstücken. Ebenso machen sie sich wunderbar im Müsli, in Smoothies und Säften, im Joghurt oder auch im Salat. Der leicht süße und nussige Geschmack passt zu den unterschiedlichsten Gerichten. Die Samen der Hanfpflanze können hierbei roh oder geröstet, geschält oder ungeschält verzehrt werden.
Aufpassen sollte man jedoch bei der Menge, die verzehrt wird. Denn Hanfsamen weisen einen hohen Fettgehalt auf und enthalten somit relativ viele Kalorien, auch wenn es sich um hauptsächlich gesunde Fettsäuren handelt. So stecken in 100g Hanfsamen etwa 400 kcal. Doch die gute Nachricht ist, bereits 20g eines hochwertigen Hanföls sind ausreichend, um den Tagesbedarf der wichtigsten essentiellen Fettsäuren zu decken.
Welche Wirkung hat Hanf in der Medizin?
Der Extrakt der Hanfplfanze, Cannabis, enthält mehr als 100 Wirkstoffe, darunter die wichtigsten von ihnen, Tetrahydrocannabinol (THC) und Cannabidiol (CBD). Dabei verändert THC die Wahrnehmung, die mit Hanf verbundene, rauschhafte Wirkung setzt ein, hebt die Stimmung und kann Schmerzen lindern. CBD dagegen wirkt gegen Entzündungen, lindert Krämpfe und Schmerzen und wirkt gegen Angstzustände.
So wird Cannabis in der Medizin beispielsweise gegen die Auswirkungen von Multipler Sklerose, Parkinson oder Alzheimer eingesetzt. Auf dem Gebiet der Schmerztherapie, beispielsweise bei starker Migräne, krankheitsbedingten Muskelschmerzen oder im Rahmen der Krebstherapie, wird immer wieder auf die lindernde Wirkung von Cannabis gesetzt.
Worauf sollte man beim Kauf von Nutzhanf achten?
Nutzhanf besitzt tatsächlich keine negativen oder gar schädlichen Eigenschaften. Die Verbraucherzentrale warnt lediglich vor dem Kauf hanfhaltiger Lebensmittel, die nicht in Deutschland erworben werden, da es keinen einheitlichen Grenzwert für Tetrahydrocannabinol gibt, der auch europaweit gilt. Hierbei handelt es sich um den rauschverursachenden Wirkstoff der Hanfpflanze. Hanfpulver, das beispielsweise aus Rumänien stammt, enthält die 36-fache Menge dessen, was in Deutschland erlaubt ist. Hiervon sollte man auf jeden Fall Abstand nehmen!
Wo kann man Hanfsamen kaufen?
Hanfsamen können leicht im Reformhaus, im Naturkostladen oder auch in Bio-Supermärkten erworben werden. 100g liegen bei etwa zwei Euro.
Wir sind letztendlich der Meinung, wenn ein Lebensmittel den Titel Superfood verdient hat, dann ist es wohl Hanf!
Photo by Esteban Lopez on Unsplash
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