
Kamelmilch – die wichtigsten Fakten
Und wieder ist es eine Milch, die nicht nur außergewöhnlich exotisch schmeckt, sondern auch heilende Kräfte besitzen soll – die Kamelmilch. Dieses flüssige, weiße Gold aus dem Nahen und Mittleren Osten soll gegen eine Vielzahl an Leiden helfen und ist das Trendgetränk Nummer 1 – und das nicht mehr nur im fernen Orient.
Wie wird Kamelmilch gewonnen?
Anders als unsere Milchkühe sind die Kamelstuten ein wenig eigenwillig und sehr feinfühlig. So lassen sie sich nur melken, wenn ihr Kalb zuvor gesäugt wurde und dieses während des Melkens in der Nähe der Mutter verweilt. Läuft alles nach Plan, werden die Kameldamen zweimal am Tag gemolken und man erhält maximal sieben Liter pro Stute und Tag. Im Gegensatz zu den mitteleuropäischen Kühen ist das sehr wenig, diese geben täglich zwischen 25 und 40 Liter Milch ab.
Ist das Kamel schließlich gemolken, wird die gewonnene Milch bei 75 Grad Celsius pasteurisiert. Derzeit werden auf den Kamelfarmen Dubais rund 6000 Liter Milch pro Tag produziert, wovon zwei Drittel in den Frischmilchverkauf fließen, der Rest wird zur Herstellung von Milchpulver verwendet.
Wie schmeckt Kamelmilch?
Der Geschmack der Kamelmilch erinnert stark an den der Ziegenmilch, nur dass das weiße Gold noch etwas strenger, cremiger und salziger schmeckt. Auch soll sie leichter verdaulich sein als Kuhmilch und sogar 50 Prozent weniger Fett als diese beinhalten, ebenso drei- bis fünfmal mehr Vitamin C, Vitamin B, mehr Calcium und kaum Zucker.
Wie wirkt Kamelmilch?
Glaubt man nun diversen Studien, so ist Kamelmilch schon fast ein Allheilmittel. So soll sie Linderung und Heilung bei Laktoseintoleranz versprechen, da der Milch die Eiweiße Beta-Laktoglubolin und Beta-Kasein fehlen, die eine Milcheiweißallergie auslösen können. Ebenso bei Gallensteinerkrankungen, Gastritis, Leberzirrhose, Speiseröhrenentzündungen oder Hepatitis. Aber auch bei entzündlichen Erkrankungen des Darmtraktes wie Morbus Collitis und Crohn, Neurodermitis, Tuberkulose und Krebs soll das weiße Wüstengold, wenn nicht heilend, so zumindest lindernd wirken. Allerdings kann nur unbehandelter Kamelmilch diese umfassende Heilwirkung zugeschrieben werden, da diese durch das Erhitzen größtenteils verloren geht.
So sehr die arabischen Beduinen auch an die Heilkraft von Kamelmilch glauben, so ist diese durchaus zu hinterfragen! Denn einige der Forschungsergebnisse, die auf eine positive Wirkung der Kamelmilch schließen, seien an einer allzu geringen Anzahl an Probanden getestet worden, so dass umfassende klinische Studien zu diesem Thema noch fehlen. Solange diese Studien also nicht umfassender werden, sind die Kamelmilchprodukte zwar ein exotisches Highlight auf dem europäischen Lebensmittelmarkt, jedoch noch kein ernstzunehmendes Heilmittel.
Kamelmilch – nicht mehr nur kulinarisches Highlight des Orients
Ob heilende Wirkung oder nicht, die Kamelmilch hat auch geschmacklich so einiges zu bieten und ist, vor allem in Dubai, das Getränk der Stunde. Und auch bei uns dürfte es nicht mehr lange dauern bis diese Wundermilch die Cafés, Eisdielen und Supermärkte stürmt. Denn seit 2013 dürfen Kamelmilchprodukte der Marke Camelicious auch nach Europa exportiert werden. So dürfen wir uns also auf Camelatte, Camelccino, Schokolade, Eiscreme und andere, diverse Milchprodukte wie Joghurt oder Käse und letztendlich sogar auf verschiedene Salben und Badezusatz freuen.
Exotisch oder nicht – hier gibt es alles für jeden Geschmack: speisekarte.de.
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