Was ist eigentlich ...?

Aktivkohle – die wichtigsten Fakten

Weißere Zähne, reinere Haut, ein gesünderer Organismus – und das alles mit Aktivkohle. Sie soll ein strahlend weißes Lächeln bewirken, den Körper entgiften und ist in aller Munde, auch im wörtlichen Sinne! Ob im Eis, in Waffeln, im Burgerbrötchen, in Cremes und Duschgels oder auch im Kaffee, die Wirkung dieses gar nicht mal so neuen Produkts wird gerade heftig diskutiert. Was bewirkt Aktivkohle also tatsächlich?

Was ist Aktivkohle?

Dieses altbekannte Arzneimittel wurde bereits von den alten Griechen und Ägyptern genutzt und auch hier soll man schon von der heilenden Wirkung der Kohle gewusst haben. Auch die moderne Medizin verwendet immer mehr Produkte, die Aktivkohlebestandteile enthalten. Hierbei handelt es sich um einen äußerst porösen Kohlenstoff, der offenporig ist und in die kleinsten Teile zerfallen kann, sodass er eine weite Oberfläche entfaltet. Die Folge hieraus ist die Fähigkeit der Aktivkohle zur Adsorption, wodurch sie andere Stoffe wie Chemikalien, Bakterien oder Toxine an ihrer Oberfläche an sich binden und so schneller aus dem Körper transportieren kann. Die zu medizinischen Zwecken verwendete Aktivkohle wird vor allem aus pflanzlichen Rohstoffen wie Baumrinde, Kokosschalen, Lindenholz oder Torf gewonnen.

Wo und wie wirkt Aktivkohle?

Vor allem bei Erkrankungen des Magen-Darm-Trakts werden oft Medikamente eingesetzt, die Aktivkohle enthalten. So beispielsweise bei einer Gastroenteritis oder bei Lebensmittelvergiftungen. Durch die Fähigkeit der Kohle, Bakterien oder Schadstoffe an sich zu binden, können die Auslöser der Krankheit unschädlich gemacht werden und schneller aus dem Körper transportiert werden. Auch bei Blähungen, Durchfall, Erbrechen oder Völlegefühl kann Aktivkohle zur Linderung der Beschwerden eingesetzt werden.

Aber auch in Zahnpasta, Gesichtsmasken, Smoothies und sogar Eis und Kaffee stößt man immer häufiger auf die trendige Kohle. So kommt sie beispielsweise bei Detox-Kuren zum Einsatz oder verhilft zu einer reineren, gesünderen Haut durch bestimmte Cremes oder Kosmetik-Produkte.

Als umstritten gilt jedoch noch immer, ob Aktivkohle auch in Zahnpasta oder Kosmetika die ihr zugeschriebene Wirkung entfalten kann. So geht man davon aus, dass die Verwendung von Zahnpasta, die Aktivkohle enthält, deshalb zu einem helleren Weiß der Zähne führt, da die Kohlepartikel einen Scheuereffekt haben, der zur Abreibung des Zahnschmelzes führt. Auch bei der Verwendung von Kosmetika mit Aktivkohle ist ein ähnlicher Effekt wahrscheinlich. So könnten die Produkte einen hautabreibenden Effekt haben, sodass Unreinheiten, Talg und Schmutz von der oberen Hautschicht abgetragen werden und ein reineres Hautbild hervorrufen.

Fraglich bleibt, ob es der Aktivkohle gelingt, auch in Zahnpasta oder Kosmetika die Fähigkeit zur Bindung von Bakterien oder Fetten zu entfalten und dies der Grund für die Reinigung von Haut und Zähnen ist.

Wie gesund ist Aktivkohle im Essen?

So nützlich die Fähigkeit zur Adsorption ist, so bewirkt Aktivkohle im Essen jedoch genau das Gegenteil. Sie bindet auch hier wichtige Nährstoffe an sich, die der Nahrung und dem Körper schließlich fehlen. Dies kann zu Vitamin- und Mineralstoffmängeln führen. Und auch Medikamente werden durch Aktivkohle gebunden, sodass im schlimmsten Fall deren Wirkung aussetzt. Auch in Säften und Smoothies kann es zu dieser Folge kommen und die Aktivkohl entzieht die ihnen enthaltenen Vitamine und Mineralstoffe, sodass der Körper wenig bis nichts mehr von diesen aufnehmen kann. Bei einem Verzehr von geringen Mengen der Aktivkohle ist von diesem Effekt sicherlich noch nichts festzustellen.

Es scheint sich also um einen farblich durchaus spektakulären Food Trend zu handeln, der bestimmten Nahrungsmitteln den fehlenden Pepp verleiht. So wertvoll die Wirkung von Aktivkohle in bestimmten Medikamenten auch ist, so fraglich bleibt sie aber doch in Nahrung und Getränken.

Rund um unbedenklich bleiben nach wie vor all unsere Gerichte auf speisekarte.de.

Photo by sahil singh on Unsplash

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