
Was isst man in Angola?
Elefanten, Nashörner, Zebras oder auch Nilpferde – wunderschöne Tiere, die man alle in Angola findet, ebenso hat das Land aber auch einige kulinarische Genüsse zu bieten. Die kann man sich dann zum Beispiel während eines aufregenden Urlaubes in Angola oder auch Zuhause schmecken lassen. Neben einer traumhaften Küste am Atlantik, die fast 1.700 km lang ist und auf der sich unzählige Sandstrände befinden, bietet das Land auch ein gebirgiges Hinterland, eine unberührte Savanne und traumhafte Natur, die bis zu einer Höhe von rund 2.700 m ansteigt.
Woher kommt die angolanische Küche?
Angola war lange Zeit eine Kolonie Portugals. So zeichnen sich deutliche Ähnlichkeiten mit der portugiesischen Küche ab. Da die Portugiesen auch aus ihren verschiedenen Kolonien Gerichte und Zubereitungsmethoden importierten, herrschte dort ein reger Austausch und auch Einflüsse der brasilianischen Küche sind erkennbar.
Angola ist ein sehr weitflächiges Land mit vielen verschiedenen Volksgruppen, wodurch sich auch der Kochstil in den verschiedenen Regionen unterscheidet und überall andere traditionelle Gerichte zu finden sind. So wird beispielsweise an der Küste anders gekocht als im Inland und in Luanda, der Hauptstadt Angolas, deren Küche sehr stark portugiesisch geprägt ist. Trotz der vielen Unterschiede gibt es eine große Gemeinsamkeit: die Angolaner lieben scharfes Essen!
Was gibt es Leckeres in Angola?
Auf keinen Fall dürfen in der angolanischen Küche Reis, Bohnen, Tomaten, Zwiebeln, Okraschoten, Huhn oder Fisch fehlen. Auch Mais ist ein wichtiges Hauptnahrungsmittel und wird deshalb vielfältig verwendet. Wie zum Beispiel bei der angolanischen Nationalspeise „Funje“.
„Funje“ ist ein zäher, glasiger Brei aus Mais- oder Maniokmehl, der als relativ geschmacksneutrale Beilage fast alle Gerichte des westafrikanischen Landes ergänzt und landesweit verbreitet ist. Er wird zu Fleisch in Tomaten-Gemüse-Soße, ebenso zu Bohnen in Palmöl, Dörrfisch mit Maniokblätterspinat oder Hähnchen in Erdnusscreme serviert. Für ärmere Leute ist er aber auch eine Nahrungsgrundlage. Im Süden des Landes wird der Brei häufig nur mit Maismehl zubereitet, dann nennt er sich Pirão.
Óleo de Palma, das Öl der roten Palmfrucht, ist auch eine essenzielle Zutat in Angola. Verwendet wird es in fast jedem Gericht und ist aus der angolanischen Küche nicht wegzudenken.
Ein weiteres landestypisches Gericht ist Chicken Muamba (Muamba de galinha): Hühnerschenkel, zubereitet mit Knoblauch, Zwiebeln, Tomaten, Okra-Schoten und natürlich Palmöl.
Aufgrund der geographischen Lage an der Küste wird in Angola natürlich auch viel mit Fisch gekocht. Ein Beispiel dafür ist Mufete de Cacuso. Hierfür wird Barsch gefangen, gegrillt und häufig mit Fladenbrot als Beilage serviert. Die Soße wird teilweise mit Erdnüssen zubereitet, die geröstet, zerkleinert und mit scharfen Gewürzen verfeinert werden. Durch den Einfluss Portugals bietet sich in Angola auch der Genuss von verschiedensten Varianten des Bacalhau, wobei es sich um einen Stockfisch handelt, der auch das Nationalgericht Portugals ist.
Für alle, die gerne etwas Exotisches probieren möchten, sind Insekten in Angola eine Delikatesse. Hier gibt es z.B. gebratene Raupen mit Knoblauch (Catatos) oder auch geröstete Heuschrecken (Gafanhotos de palmeria).
Traditionelle Angolanische Rezepte
Hier finden Sie noch zwei angolanische Rezepte, um den angolanischen Flair zu sich nach Hause zu holen.
Funje/Pirao
Das traditionelle angolanische Gericht ist einfach zuzubereiten und benötigt nur wenige Zutaten – Maismehl oder Maniokmehl und Wasser. Einfach etwas Wasser aufkochen lassen und das Mehl soweit einrüheren bis ein massiger Brei entsteht. Anschließend mit Salz und Pfeffer abschmecken und nach belieben würzen.
Muamba de Galinha / Chicken Muamba
Etwas aufwendiger ist dieses angolanisches Gericht von Schlemmerweltreise. Die Zubereitungszeit beträgt circa 90 Minuten, zusätzlich muss noch eine Stunde Marinierzeit eingeplant werden.
Zutaten:
Für 4 Personen
1 kg Hühnerschenkel
1/2 Butternuss Kürbis (400 g)
ca. 20 Okraschoten
4 Tomaten
2 Zwiebeln
4 – 6 Knoblauchzehen
1 frische, scharfe Chilischote
250 ml Palmnusskonzentrat (Sauce Graine)
125 ml rotes Palmöl
Saft von einer Zitrone
1 1/2 TL Chilipulver
Salz
Reiben oder pressen Sie zuerst 2 Knoblauchzehen aus und rühren Sie diese in einer Schüssel mit Zitronensaft, Salz und Chilipulver zusammen. Damit das Hühnerfleisch einreiben und eine Stunde marinieren lassen.
Danach würfeln Sie die Zwiebeln, schneiden die Tomaten in Würfel und hacken den restlichen Knoblauch. Nehmen Sie am besten eine tiefe Pfanne und erhitzen Sie das Palmöl und bräunen Sie die Hühnerschenkel bei mittlerer bis starker Hitze von allen Seiten.
Als nächstes Zwiebeln, Tomaten und Knoblauch hinzugeben und alles zum kochen bringen. Hierauf die ganze Chilischote hinzufügen, die Temperatur reduzieren und alles zugedeckt ca. 30 Minuten köcheln lassen.
Während dieser Zeit können Sie den Kürbis entkernen und in Würfel, sowie die Okraschoten in Scheiben schneiden. Den Kürbis unterrühren und nach weiteren 10-15 Minuten Köcheln, das Palmnusskonzetrat un die Okraschoten hinzugeben. Hierbei können Sie die Hühnerschenkel, bei zu wenig Platz, für einen Moment aus der Pfanne nehmen. Das ganze lassen Sie wieder 5-10 Minunten kochen.
Am Ende schmecken Sie alles noch mit Salz ab, entfernen die Chilischoten und servieren Funje dazu und schon haben Sie ein bisschen Angola in Ihr Wohnzimmer geholt.
Guten Appetit!
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3 Kommentare
Janine
Hört sich interessant an das Rezept. Ich glaube am Freitag koche ich das für mich und meinen Mann mal nach.
Da das Rezept aber für 4 Leute ist, gehe ich davon aus, dass wenn ich die hälfte der Zutaten nehme es für zwei dann ausreicht? 🙂
Ansonsten laden wir dann einfach die Nachbarn ein 😀
Lieben Gruß
Janine
Verena
Hallo Janine,
ja die Hälfte der Zutaten sollte dann reichen. Wir hoffen Euch schmeckt es!
Viele Grüße
Verena
Biniyam
Ich nehme an einem Food-Fight Kongress teil, der jedes Jahr einen Wettkampf austrägt und mir wurde Angola zugeteilt. Ich bin mir ganz sicher, dass Chicken Muamba wird schmecken.
Freundliche Grüsse
Biniyam