
Was isst man in Irland?
Mehr Schafe als Einwohner, typisch irisches Wetter und Guinness! Das waren die ersten Gedanken, die uns zur grünen Insel durch den Kopf gingen. Dabei ist Irland ein Land mit einer durchaus spannenden Geschichte, einer beeindruckenden Landschaft und einer sehr schmackhaften Küche.
Das Geheimnis: die Zutaten
Das Land an sich liefert den Einwohnern von Irland eigentlich alles, was sie zum Leben brauchen.
Die immergrüne Insel ist perfekt für die Viehzucht geeignet. Lamm oder Rind ist deswegen in den meisten Gerichten enthalten. Auch ist in Irland die Kartoffel in sehr vielen Speisen vertreten und kann durchaus als Grundnahrungsmittel der Iren bezeichnet werden. Fisch und Meeresfrüchte sind in der irischen Küche ebenfalls besonders beliebt. Von Hecht, Lachs, Forelle, Dorsch, Flunder und Makrele über Muscheln, Hummer, Krabben und Austern ist die Auswahl schier unendlich.
Obwohl die grüne Insel viele Nahrungsmittel bereitstellt, ereignete sich in dem Zeitraum von 1845 bis 1850 in Irland eine der größten Hungersnöte der Geschichte. 1,5 Millionen Iren verloren in dieser Zeit bei der „Great Famine“ ihr Leben.
The Great Famine
Die Ursache dieser gewaltigen Hungersnot war der Pilz Phytophthora infestans, auch bekannt als Kraut- und Knollenfäule, der eine enorme Kartoffelfäule mit sich brachte. Sowohl eingelagerte, als auch gesäte Kartoffeln konnten nicht mehr verzehrt werden und da in Irland nur sehr wenige Sorten angebaut wurden, waren landesweit alle Bauern von der Missernte betroffen.
Zwei Missernten in Folge und verschiedene Krankheiten, wie zum Beispiel Typhus, Skorbut oder Cholera kosteten vielen Menschen das Leben.
Die englische Herrschaft
Das wirklich Tragische ist jedoch, dass Getreide, Milch, Fleisch und Fisch in diesen Jahren weiterhin nach Großbritannien exportiert wurden. Um Ihre Pacht zu bezahlen, bauten die irischen Bauern oftmals Getreide an, das nach Großbritannien verschifft wurde, für die Selbstversorgung wurden jedoch größtenteils Kartoffeln gepflanzt.
Irland wurde zu dieser Zeit von den Engländern besetzt und die englischen Grundbesitzer auf irischen Boden exportierten ihre Erzeugnisse weiterhin und profitierten von den verlassenen irischen Ländereien.
Erst 1937, nach 700 Jahren unter englischer Herrschaft, gewann Irland seine Unabhängigkeit zurück.
Einfach, aber lecker
Dennoch hat sich Irland gut von dieser Katastrophe erholt. Die traditionelle irische Küche zeichnet sich jedoch weiterhin durch viele einfache Gerichte aus.
So wird in fast jedem Pub Irish Stew serviert. Dieses Gericht ist das wohl bekannteste Gericht aus Irland. Es handelt sich dabei um einen Eintopf mit Kartoffeln und Lamm. Irish Stew gibt es in vielen verschiedenen Variationen. Eine Variante ist zum Beispiel dieses Irish Stew mit Rotwein, Whiskey und Pilzen (Rezept).
Darüber hinaus sollte man mal ein klassisches irisches Frühstück probiert haben. Neben Speck, gebratener Leber- und Blutwurst und kleinen Schweinswürsten darf auch Ei (entweder als Spiegel- oder Rührei) nicht fehlen. Hinzu kommen weiße gebackene Bohnen, die in Tomatensoße serviert werden. Noch ein paar gebratene Champignons und Tomatenscheiben dazu und fertig ist das Frühstück. Dazu wird üblicherweise noch Soda Bread (Rezept) gereicht. Zu Trinken gibt es meistens Orangensaft oder schwarzen Tee.
Das Irish Breakfast ist besonders deftig und macht deutlich die englischen Einflüsse auf die irische Küche erkennbar. Aufgrund dieser Einflüsse findet man auch in jedem irischen Pub Fish & Chips. Ein authentisches Rezept für Fish & Chips findet Ihr auf dem Blog von „compliment to the chef“ (Rezept).
Aber auch Liebhaber von weniger deftigen Speisen kommen in Irland auf Ihre Kosten. Besonders bekannt sind der Apple Pie (Rezept), der Guinness-Kuchen (Rezept) oder der Porter Cake (Rezept).
Ein absolutes Highlight
Zwar ist Irland nicht unbedingt wegen seiner Küche bekannt, aber der St. Patrick’s Day wird weltweit gefeiert. An diesem Tag wird in Irland dem heiligen Patrick gedenkt. Er war der erste christliche Missionar und zählt als der Schutz- und Nationalheiliger aller Iren.
Gefeiert wird am 17. März, da der heilige Patrick nach einer Legende an diesem Tag die letzte Schlange aus Irland vertrieben haben soll.
Ein amerikanischer Brauch
Der erste St. Patricks Day wurde jedoch in Chicago 1843 gefeiert. Seit jeher wanderten die Iren, die der Landwirtschaft in Irland überdrüssig waren, in die USA. Allein während der Zeit der großen Hungersnot verließen eine Million Iren das Land. Deswegen leben mittlerweile in den USA mehr Iren als auf der grünen Insel selbst. Auch die amerikanischen Präsidenten Ronald Reagan, John F. Kennedy und Bill Clinton haben irische Vorfahren.
Auch in Deutschland ist er ein besonderer Tag
Auch in Deutschland zieht der St. Patricks Day nicht unbemerkt vorbei. In München findet jährlich eine Parade statt und in Berlin wird der Fernsehturm grün beleuchtet.
Weiterhin wird vermutlich in jedem „Irish Pub“ in Deutschland ausgelassen mit Guinness, Cider oder Whiskey gefeiert.
Wenn Sie am St. Patricks Day lieber entspannt Zuhause feiern, finden Sie verschiedene irische Köstlichkeiten zum Beispiel bei Irish Food and Crafts.
Natürlich empfehlen wir am St. Patricks Day irisch essen zu gehen, das perfekte irische Restaurant finden Sie wie gewohnt auf speisekarte.de!
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