
Kräuter- und Gewürzkunde: Asant
Gewürze sind bekanntlich das A und O einer guten Küche und heutzutage zum Glück auch erschwinglicher als noch vor einigen Jahrzehnten. So ist es nicht verwunderlich, dass es mittlerweile so viele davon gibt, dass niemand mehr alle kennen, geschweige denn benutzen kann. Wir möchten Ihnen heute ein Gewürz vorstellen, dass wohl den meisten Hobbyköchen gänzlich unbekannt sein dürfte. Es geht um Asant (engl. Asafetida), ein Gewürz der indischen Küche, das es in sich hat!
Was ist Asant?
Asant ist auch unter den Namen Teufelsdreck und Stinkasant bekannt. Das sagt einiges über das Gewürz aus und lässt Zweifel aufkommen, warum etwas, das diesen Namen verdient hat, zum Würzen genutzt wird. Tatsächlich gehen die Namen auf den entsetzlichen Geruch des frischen Asants zurück, der aber durch lange Garzeiten und sparsamen Einsatz ein Aroma entfaltet, das an Lauch und Zwiebeln erinnert.
Das Gewürz wird aus den dicken Wurzeln der Pflanze gewonnen, die ein Harz enthalten. Später kann man das Gewürz getrocknet als Brocken kaufen oder gemahlen und mit Reismehl, Gummi arabicum oder anderen Streckmitteln versetzt. Die dazugehörige Pflanze wächst in Zentralasien vom Iran bis nach Afghanistan und wird nur dort angebaut.
Die Geschichte von Asant
Bereits vor zwei Jahrtausenden fand Asant seinen Weg nach Europa. Durch die Eroberungen Alexanders des Großen entstanden neue Handelsbeziehungen und der Teufelsdreck gelangte in den Mittelmeerraum. Dort konnte er sich rasch auf dem Markt durchsetzen und wurde bis ins frühe Mittelalter für verschiedenste Speisen verwendet, zum Beispiel als Würzung von Hammelfleisch in Frankreich.
Anscheinend fiel das Gewürz dann in Ungnade oder kam einfach aus der Mode, denn nach dem 16. Jahrhundert fand es keine Erwähnung mehr in europäischen Kochbüchern und gerat in Vergessenheit. Mittlerweile wird es hauptsächlich in Indien genutzt und dort sowohl für Eintöpfe, als auch für Hülsenfrüchte, Kartoffeln und Suppen verwendet. Dank der Globalisierung findet das stinkige Harz aber langsam seinen Weg zurück in europäische Küchen und das ist auch gut so. Denn Asant kann weitaus mehr als nur aromatisch würzen.
Heilende Wirkung
Als Heilpflanze werden ihm viele gesundheitsfördernde Wirkungen nachgesagt. Es wird zum Beispiel gerne mit Hülsenfrüchten gegessen, da es die Verdauung fördert. Zudem wird es bei Asthma und Keuchhusten eingesetzt, stärkt das Herz und wirkt beruhigend. Harntreibend, krampf- und schleimlösend wirkt es auch und Menstruation und Potenz werden durch den Einsatz von Asant gefördert. Auch für Nägelkauer gibt es gute Nachrichten: Der fürchterliche Gestank des Gewürzes schreckt zuverlässig ab und hilft dabei, sich das Kauen abzugewöhnen.
Es lohnt sich also, das Gewürz mit den komischen Namen einmal auszuprobieren, nicht nur als Erweiterung des Gewürzregals und zur Entdeckung neuer Geschmackswelten, sondern auch wegen der Vielzahl an gesundheitsfördernden Wirkungen!
Kochen mit Asant
Wer jetzt Appetit und Lust bekommen hat, sollte sich nicht scheuen, das Gewürz zu probieren. In einem gut sortierten Kräuter- und Gewürzregal kann man das fertige Pulver kaufen oder man bestellt es einfach online. Die meisten Rezepte mit Asant sind natürlich indisch oder orientalisch, da das Gewürz dort bekannt und beliebt ist.
- Es wird zum Beispiel für dieses orientalische Bohnenragout (Rezept) benötigt.
- Auch ein einfaches Gemüse Biryani (Rezept) kann man mit Asant verfeinern.
- Eine weitere leckere Idee mit Asant sind die Bratkartoffeln indischer Art (Rezept).
Wenn man des Gewürz einmal kennen gelernt hat, spricht natürlich nichts dagegen, es auch in anderen Gerichten einzusetzen und frei Schnauze zu experimentieren.
Wir wünschen viel Spaß und guten Appetit!
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2 Kommentare
Schützen
Habe ich noch nie von gehört, liest sich aber interessant.
Ich denke ich werde mir das Asant mal bestellen.
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