
Was sind eigentlich Martinshörnchen?
Die Martinsgans, Rosinenbrötchen, Zitronenbrezeln, aber auch das Martinshörnchen sind traditionelle Gerichte rund um den Martinstag am 11. November.
So bekannt wie die Martinsgans in den meisten Regionen ist, umso unbekannter sind die anderen Spezialitäten, die es im Zusammenhang mit dem Martinstag gibt. Deswegen wollen wir Ihnen in diesem Artikel das Martinshörnchen ein bisschen näherbringen.
Die Legende des heiligen Martin
Im Jahr 334 war Martin von Tours als Offizier in Frankreich stationiert. An einem kalten Wintertag traf er am Stadttor von Amien auf einen fürchterlich frierenden Bettler. Martin, der nichts anders als seinem Offiziersmantel bei sich hatte, hatte Mitleid und teilte seinen Mantel mit dem Bettler.
Später quittierte Martin seinen Dienst bei der Armee und wurde zunächst Missionar, dann Priester und schließlich zum Bischof von Tour geweiht. Am 11. November 397 wurde er im Alter von 81 Jahren beigesetzt. Seitdem ist dieser Tag sein Gedenktag und wird in vielen Teilen Deutschlands als Martinstag gefeiert und als „Sankt Martin“ unter anderem in der katholischen und orthodoxen Kirche verehrt.
Das Martinshörnchen: Hufeisen oder doch halbierte Brezel?
Das Martinshörnchen ist eine Art süßes Croissant, dessen Form an ein Hufeisen erinnern soll. So wird behauptet, dass Martin von Tours Pferd am Stadttor von Amien ein Hufeisen verloren hat, welches als Vorlage für die Martinshörnchen diente.
Andere behaupten, dass Martinshörnchen habe Ähnlichkeit mit einer halbierten Brezel. Deswegen soll es bildlich für Martins halbierten Mantel stehen und als Symbol für Barmherzigkeit und Güte gelten.
Die Füllung macht den Unterschied
Die Form des Martinshörnchens ist meistens gleich, dennoch gibt es dieses in verschiedenen Varianten. Der größte Unterschied ist zumeist in der Füllung festzustellen.
So hat das Erfurter Martinshörnchen eine Füllung aus Marzipan, wohingegen das Martinshörnchen aus dem polnischen Posen (die polnische Schreibweise ist PoznaÅ„) mit Weißmohn, Vanille, Datteln oder Feigen, Rosinen und Sahne gefüllt ist.
Eine andere Zubereitungsweise basiert zum Beispiel auf einer Füllung aus gemahlenen Haselnüssen oder Mandeln, Nutella und Zimt. Das entsprechende Rezept finden Sie im Blog der „Back Ina“.
Das Posener Martinshörnchen
Doch das Martinshörnchen aus Posen zeichnet sich nicht nur durch seine besondere Füllung aus, sondern gehört in der EU zu der Gruppe der Produkte mit geschützter Herkunftsbezeichnung. Deshalb dürfen nur Bäckereien mit einem entsprechenden Zertifikat „Posener Martinshörnchen“ verkaufen.
In Posen wird aufgrund der Pfarrkirche St. Martin der Martinstag, mit einem großen Umzug durch die Stadt und anschließenden Konzerten besonders ausgiebig gefeiert.
Der Martinstag
Aber nicht nur in Posen, sondern auch in ganz Deutschland finden am Martinstag verschiedene Veranstaltungen statt. Beim traditionellen Sankt-Martins-Umzug ziehen Kinder mit Laternen durch die Straßen und singen Martinslieder. Oft werden solche Umzüge von einem Reiter mit rotem Mantel begleitet, welcher Martin von Tours darstellen soll. In anderen Städten und Dörfern wird die Geschichte um Sankt Martin nachgespielt. Dadurch soll den Kindern die Bedeutung des Teilens vermittelt werden.
Daneben ist das Martinsgansessen ein weit verbreiteter Brauch am Martinstag.
Genießen und Zurücklehnen
Doch egal ob Sie die deftige Martinsgans oder das süße Martinshörnchen bevorzugen, gemütlich Zuhause sitzen oder am Martinsumzug teilnehmen, genießen Sie den Abend gemeinsam mit Ihrer Familie und teilen Sie, ganz nach dem Vorbild des heiligen Martin, Ihre Leckereien.
Beitragsbild von Radomil lizenziert als GNU FDL1.2

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