
Äpfel – so gesund sind sie wirklich
Das Sprichwort „An apple a day keeps the doctor away“ ist im englischen Sprachraum recht verbreitet. Frei übertragen bedeutet es: „Ein Apfel am Tag den Doktor erspart“. Und tatsächlich sind Äpfel dank unzähliger biologisch aktiver Inhaltsstoffe äußerst gesund und daher im Herbst und besonders zu empfehlen. Zusätzlich sind sie aber auch gute Energiespender.
Die unterschiedlichen Geschmäcker der Äpfel
Am Geschmack scheiden sich aber wie so oft die Geister. Manch einer will einen süßen, ein anderer zieht einen eher sauren Apfel vor. Hat man erst einmal seinen Lieblingsapfel gefunden, gibt es nur noch wenig zu beachten. Die meisten Äpfel enthalten viele Flavonoide, Polyphenole und andere Antioxidantien. Die beiden ersteren sind zum Beispiel in Form von Farbstoffen in den Äpfeln vorhanden und locken einerseits bestimmte Insekten zur Bestäubung an die Blüte, andererseits – beispielsweise im Falle der Polyphenole- sorgen Sie dafür, dass die Proteine des Photosyntheseapparats der Pflanze durch die UV-Strahlung der Sonne nicht allzu sehr beeinträchtigt und Fressfeinde ferngehalten werden. Dass Apfelbäume viel auf ihre Blüte geben liegt mitunter auch daran, dass sie der Familie der Rosaceae entstammen, zu welchen auch die – Sie haben es erraten – Rosen gehören.
Äpfel – das Allheilmittel?
Was all diese Stoffe gemeinsam haben ist, dass sie nachweislich der Entstehung von Krebs vorbeugen, indem sie freie Radikale abbauen. Radikale sind zwar wichtige Bestandteile biologischer Prozesse, allerdings können sie an den falschen Stellen und in der falschen Konzentration für Schäden in Zellen und im Erbgut sorgen, die bis hin zur Entstehung von Krebs reichen können. Durch die Eliminierung dieser freien Radikale durch die in Äpfeln enthaltenen Stoffe sinkt das Risiko an Lungenkrebs zu erkranken diversen Studien zufolge deutlich.
Auch Vitamin C ist ein Radikalfänger, der je nach Apfel in relativ hohen Konzentrationen zu finden ist. Vitamin C – auch als Ascorbinsäure bekannt – sorgt in hoher Konzentration übrigens nicht für einen besonders sauren Geschmack des Apfels. Dafür ist hauptsächlich Apfelsäure verantwortlich. Je höher der Anteil daran, umso saurer schmeckt der Apfel. Der Verzehr von Äpfeln hat noch einen weiteren positiven Nebeneffekt: Regelmäßig zu sich genommen sorgen die enthaltenen Pektine, die zu den Ballaststoffen zählen, für eine Optimierung des Cholesterinspiegels und zudem für eine raschere Sättigung. Äpfel helfen also tatsächlich beim Abnehmen.
Flavonoide haben weitere interessante Eigenschaften. Sie bremsen die Ausbreitung von Viren und Bakterien, was insbesondere im Herbst und Winter praktisch ist, um der Grippe eine Schnippe zu schlagen. Zusätzlich wirken sie entzündungshemmend. Wie bei vielen Früchten üblich, befinden sich Flavonoide und andere nützliche Inhaltsstoffe wie unter anderem der Farbstoff Cyanidin (ein Anthocyan) auch beim Apfel in der Schale. Ein geschälter Apfel verliert also einen Großteil seiner natürlichen Heilkräfte und weniger knackig ist er auch noch.
Vor dem Schlafengehen einen Apfel zu essen sorgt für einen besseren Schlaf, denn das ebenfalls in der Frucht enthaltene Vitamin B, insbesondere B1, steht in enger Beziehung mit dem Serotoninstoffwechsel und wirkt im Zusammenhang mit dem Schlafhormon Melatonin beruhigend. So wird eine erholsame Nachtruhe gefördert.
Welches sind die gesündesten Äpfel?
Natürlich ist nicht jeder Apfel gleich. Nicht nur Konsistenz und Geschmack, sondern auch der Anteil an den besagten Inhaltsstoffen unterscheidet sich von Sorte zu Sorte. Wir haben einige der bekanntesten und gesündesten Apfelsorten zusammengestellt und klären über deren Stärken auf!
- Red & Golden Delicious
Diese Sorten liefern besonders viel Procyanidin, das die Schutzwirkung von Vitamin A, C und E verstärkt.
- Granny Smith
Enthält viel Kalium, aber den geringsten Anteil an Vitamin C pro 100 g. Der Durchschnitt bei Äpfeln beträgt ca. 12 mg. Mit besonders vielen Phenolen und Flavenole pro Gramm Gewicht ist der Granny Smith einer der oxidativ wirksamsten Äpfel.
- Braeburn
Liefert besonders viel Chlorogensäure, die gegen Magengeschwüre und Bluthochdruck wirken soll, zusätzlich aber auch Bakterien, die etwa für die Entstehung von Karies verantwortlich sind, abtötet. Die antioxidative Wirkung hingegen ist unterdurchschnittlich, wenngleich der Anteil an Vitamin C mit im Schnitt 28,6 mg/100 g aus dieser Sorte eine wahre Vitamin-C-Bombe macht.
- Jonagold und Gala
Reich an antiviral wirksamen Flavonoiden und damit besonders effektive Helfer im Kampf gegen Erkältungen und Grippeviren.
- Börtlingers Weinapfel
Im Vergleich höchste antioxidative Kapazität aller Apfelsorten, allerdings handelt es sich dabei um eine alte Sorte, die nicht sehr verbreitet ist.
Aber nur weil Äpfel gesund sind, muss das ja nicht heißen, dass sie langweilig oder etwa nicht vielseitig wären, was die Verarbeitungsmöglichkeiten angeht. Als Beweis haben wir wie immer einige Rezepte zusammengestellt. Wie wäre es zum Beispiel mit leckeren Apfel-Brownies? Der Klassiker unter den Apfelkreationen ist ganz klar der Apfelkuchen. Für die kalte Jahreszeit ideal ist dieser alkoholfreie selbstgemachte Zimt-Apfelpunsch. Hier haben wir ein leckeres vegetarisches Rezept für euch nach Omas Art gefunden! Eher für das Frühstück geeignet ist dieser vegane Avocado-Apfel-Zwiebel-Aufstrich für’s Brot. Wer es gerne etwas herzhafter mag, der sollte sich an Paprika-Apfel-Zimtsoße mit Pasta versuchen. Zuletzt noch ein Rezept für leckere Apfeltaschen mit Kartoffelbeigabe im Teig. Wir wünschen viel Erfolg beim Nachkochen und -backen!
Artikelbild von szjeno09190 auf pixabay.
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