
Kirschen – die wichtigsten Fakten
Sommerzeit ist Kirschenzeit
Wenn die Sonne lacht und der Sommer uns eine Vielzahl von Obst- und Gemüsesorten beschert, gibt es einen Baum, auf den sich das Klettern besonders lohnt: den Kirschbaum. Das Naschen der süßen Früchte und das Spucken der Kerne sind nicht nur für Kinder ein Highlight des Sommers. Die Kirschenzeit ist für viele eine der schönsten Zeiten des Jahres. Warum sich auch Figur und Gesundheit über diese Zeit freuen dürfen und was noch so alles in den roten Früchten steckt, haben wir für Sie herausgefunden und zusammengefasst.
Was sind Kirschen und wo kommen sie her?
Kirschbäume sind Rosengewächse und ihre Früchte gehören zum Steinobst, wie auch Pfirsiche, Pflaumen und Aprikosen. Seit Ende des 18. Jahrhunderts wird zwischen Süß- und Sauerkirschen unterschieden. Zu den Sauerkirschen zählen etwa 250 Sorten, die in Morellen, Amarellen und Maraskakirschen unterteilt werden. Als Süßkirschen bezeichnet mal sowohl Herz- als auch Knorpelkirschen.
Die Wildkirsche existierte bereits in der Jungsteinzeit in Asien und in den gemäßigten Klimazonen Europas. Die kultivierte Form, die wir heute kennen, kommt ursprünglich aus der Gegend rund um das schwarze Meer. 74 v. Chr. brachte der römische Feldherr Lukullus einige dieser Pflanzen aus der Hafenstadt Kerasos, heute Giresun, in der Türkei mit nach Nordeuropa, von wo aus sich der Baum weiter verbreitete. Auf den Namen der Stadt, aus der die ersten Sätzlinge mitgebracht wurden, geht auch der Name der Kirsche zurück. Dies ist in einigen europäischen Sprachen noch deutlich erkennbar, im Griechischen heißt Kirsche zum Beispiel kerási.
Was macht die Kirsche so gesund?
Die kleinen roten Leckerbissen sind auf jeden Fall eine Wohltat für den Gaumen, aber auch für die Gesundheit. Sie enthalten nicht nur B- und C-Vitamine, sondern auch viel Folsäure, die wichtig für Blutbildung und Zellteilung ist und besonders in der Schwangerschaft dringend benötigt wird. Außerdem sind Mineralstoffe wie Eisen, Kalium, Calzium und Magnesium in nennenswerten Mengen in den Früchten enthalten. Auch Figurbewusste können hier ruhig zugreifen, denn Kirschen sind sehr kalorienarm.
Die ebenfalls enthaltenen Anthocyanen haben einen positiven Einfluss auf den gesamten Körper. Es handelt sich dabei um natürliche Fabstoffe, die eine Schutzwirkung auf Zellen haben und laut neuester Forschung sogar Rheumabeschwerden mildern sollen. Vor allem in Sauerkirschen ist viel von diesem Farbstoff enthalten. Sekundäre Pflanzenstoffe, die das Immunsystem stärken, nimmt man mit dem leckeren Obst auch auf.
Nur eines darf man beim Genuss von Kirschen auf keinen Fall vergessen: Es darf kein Wasser dazu getrunken werden. Oder etwa doch? Die Regel, dass man zu Steinobst nichts trinken darf, hat sich längst als Ammenmärchen entpuppt und stimmt keineswegs, man kann also guten Gewissens zum Wasser greifen. Lediglich bei übermäßigem Verzehr kann es zu Bauchschmerzen und Blähungen kommen, was aber bei den meisten Obstsorten der Fall ist.
Was kann man aus Kirschen machen?
Am leckersten sind Kirschen natürlich, wenn man sie frisch und regional kauft. Ihre Saison startet im Juni und endet Mitte bis Ende August, je nach Wetterlage. Deutsche Kirschen stammen zum Großteil aus Baden-Württemberg, Rheinland-Pfalz, Niedersachsen, Bayern, Brandenburg und Sachsen-Anhalt. Süßkirschen werden vorwiegend frisch verarbeitet oder pur gegessen, Sauerkirschen hingegen kann man mit verschiedenen Rezepten haltbar machen und das ganze Jahr über genießen, zum Beispiel eingekocht, zu Saft, Wein oder Marmelade verarbeitet oder auch getrocknet. Frische Kirschen kann man hingegen nicht lange lagern. Nach zwei bis drei Tagen im Kühlschrank werden sie weich und beginnen zu faulen. Das Obst sollte erst direkt vor dem Verzehr gewaschen werden, da es sonst noch schneller verdirbt.
Wer gerne restlos verwertet, sollte auch die Kirschkerne nicht wegwerfen. Wenn man sie sammelt und reinigt, kann man sie ohne viel handwerkliches Geschick in ein Kissen einnähen oder in einen fertigen Bezug füllen und die Vorteile eines Kirschkernkissens genießen. Dieses lässt sich sowohl erhitzen als auch kühlen und sorgt so warm für Linderung bei Krämpfen und Bauchschmerzen oder für Kühlung bei Schwellungen und Verletzungen.
Natürlich haben wir auch wieder ein paar Rezepte parat, die es auf jeden Fall wert sind, ausprobiert zu werden. Immer lecker ist natürlich ein Kirschkuchen, den es in allen Variationen gibt. Probieren Sie doch einmal diesen saftigen Kirschkuchen mit Marzipanguss. Oder bereiten Sie eine raffinierte Glühende Kirschmarmelade zu, um sich den Winter zu versüßen. Auch in der deftigen Küche finden Kirschen durchaus Verwendung, zum Beispiel in diesem Kartoffelauflauf mit Speck und Kirschen. Für heiße Sommertage eignet sich ein erfrischender roter Smoothie mit Kirsche und Pflaume oder eine feine Kirschsuppe mit Grießklößchen.
Viel Spaß beim Kochen und genießen Sie die Kirschsaison!
Artikelbild von Hans Braxmeier
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