
Die Geschichte der Michelin-Sterne
Mit „Sternerestaurant“ bezeichnet der Volksmund heutzutage oft ein sehr gutes Lokal. Gemeint ist aber eigentlich eines, das mit mindestens einem der bis zu 3 begehrten Michelin-Sterne ausgezeichnet ist. Doch was hat das Michelin-Männchen, das man sonst von Autoreifen kennt, mit Gourmetküche zu tun?
Wie entstanden die Michelin-Sterne?
In den 1920er Jahren erweitert der Reifenhersteller Michelin seinen Werkstatt-Wegweiser für Frankreich um Restaurant- und Hotelempfehlungen. Die Brüder Michelin verwenden ein eigenes Bewertungssystem, nach dem sie diese Empfehlungen aussprechen. 1926 werden dann erstmals Restaurants mit einem Stern, dem Michelin-Stern, ausgezeichnet. Erst 1931 kommen die 2 weiteren Sterne hinzu. Sie bewerten sehr gute, hervorragende und die besten Küchen, die
- Beachtung verdienen (1 Stern)
- einen Umweg wert sind (2 Sterne)
- eine Reise wert sind (3 Sterne)
Die Geschichte der Michelin-Sterne
Im Jahr 1950 erscheint erstmals der „Rote Michelin“, in dem jährlich die ausgezeichneten Restaurants aufgeführt werden. Er bekommt seinen Namen vom roten Einband des Büchleins. 1966 werden zum ersten Mal Gastronomiebetriebe in Westdeutschland geehrt. Erst 8 Jahre später steigen die ersten in die 2-Sterne-Gruppe auf. Als erster Deutscher erhält 1980 Eckart Witzigmann im „Aubergine“ 3 Sterne. 1995 wird auch der erste Kulinarik-Betrieb aus den neuen Bundesländern aufgenommen.
Nach weiteren 15 Jahren ist Deutschland hinter Frankreich Zweitplatzierter in der 3-Sterne-Klasse in Europa. Die meisten Sterne in einer Stadt finden sich im selben Jahr in Tokio. Das „Gourmet-Restaurant Adler im Schwarzwald Hotel Adler“ hat als einziges im gesamten deutschen Auszeichnungszeitraum immer einen Stern bekommen. Die deutsche Stadt mit den meisten Sternen ist heute Stuttgart. Die Hauptstadt Baden-Württembergs wartet mit 9 Sternen auf.
Welche Michelin-Auszeichnungen gibt es?
Neben den Sternen kommen noch weitere Auszeichnungssymbole hinzu. Ab 1997 wird beispielsweise der „Bib Gourmand“ als Auszeichnung für günstiges, aber gutes Essen verliehen. „Bib“ ist die Abkürzung für den französischen Namen des Michelin-Männchens „Bibendum“. Seit 2004 gibt es eine Weinrebe für Restaurants mit besonderer Weinkarte.
Damit nicht getrickst werden kann, werden die Kriterien zur Vergabe der Sterne geheim gehalten. Alle Gourmetbetriebe mit Ehrungen, auch die mit Michelin-Sternen, werden regelmäßig überprüft. Die Sterne und anderen Auszeichnungen können nämlich auch wieder aberkannt werden.
Beitragsbild: CC BY-SA 3.0 von Nikolas Dimos auf Wikimedia Commons
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2 Kommentare
Jöerg Setzer
Michelin Sterne finde ich nicht so wichtig, da vertraue ich doch lieber auf Restaurantbewertungen
Gruß Jörg
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