
Rosenkohl – die wichtigsten Fakten
Was gab es in der Kindheit schlimmeres, als aufessen zu müssen, wenn ein ungeliebtes Gemüse auf dem Teller liegt? Viele von uns sind froh, wenn sie als Erwachsene selbst kochen und die „ekligen“ Gemüsesorten vom Speiseplan verbannen können, auch wenn wir sehr wohl wissen, dass diese gesund sind. Eine dieser Gemüsesorten ist der Rosenkohl. An seinem herben Geschmack scheiden sich die Geister. Warum man es vielleicht doch noch einmal mit den kleinen grünen Röschen versuchen sollte und mit welchen Rezepten man auch den letzten Zweifler überzeugt, haben wir einmal zusammengefasst.
Woher kommt der Rosenkohl?
Der Rosenkohl ist unter verschiedenen Namen in Deutschland bekannt, z.B. Brüsseler Sprossen oder auch Sprossenkohl. In anderen Ländern nennt man ihn meist, natürlich je nach Sprache übersetzt, Brüsseler Sprossen. Das Gemüse gehört zur botanischen Familie der Kreuzblütler und zählt zum Blattgemüse. Sehr lange ist es allerdings noch nicht bekannt. Erst im 19. Jahrhundert begannen die Belgier ihn im Gebiet um Brüssel anzubauen, daher auch der Name. Mittlerweile wird der kleine Kohl allerdings in ganz Europa kultiviert. Der Rosenkohl in deutschen Supermärkten stammt zum Großteil aus den Niederlanden. Traditionell sind die Brüsseler Sprossen in der Winterküche verortet, ihre Saison startet aber bereits im September. Jedoch wird der aromatisch-kräftige Geschmack, ähnlich wie bei anderen Kohlsorten, milder, wenn die Pflanze Frost ausgesetzt war. Dies ist allerdings teilweise hinfällig, da neue Züchtungen allgemein milder und weniger bitter schmecken. Die kleinen Röschen wachsen rund um einen Stamm, direkt an den Ansätzen der Blätter. Zwanzig bis vierzig Röschen können an einem solchen Stamm wachsen. Das geerntete Gemüse lässt sich gut tiefgekühlt aufbewahren, weshalb man es eigentlich das ganze Jahr über genießen kann.
Wie gesund ist Rosenkohl?
Alle Eltern, die ihren Kindern erzählen, wie gesund doch das grüne Gemüse sei, haben tatsächlich recht. In erster Linie ist der Kohl eine wahre Vitamin C-Bombe. Der Vitamin C-Gehalt ist beim Rosenkohl sogar höher als bei allen anderen Kohlsorten. Außerdem enthält er wertvolles Eisen, Kalium, Kalzium, Folsäure und Vitamine aus der B-Gruppe. Menschen, die an Gicht leiden, sollten das Gemüse aufgrund des hohen Puringehalts allerdings maßvoll genießen, ebenso wie Patienten die Vitamin-K-Antagonisten (Blutverdünner) einnehmen, da deren gerinnungshemmende Wirkung durch den Vitamin K-Gehalt abgeschwächt werden kann. Für alle anderen ist der regelmäßige Verzehr aber nicht nur unbedenklich, sondern auch förderlich. Da die Röschen so gut wie kein Fett und kein Cholesterin enthalten, dafür aber Vitamin C und Eisen, sind sie ideal für Sportler geeignet, die ihren Körperfettanteil reduzieren wollen. Studien haben sogar gezeigt, dass der häufige Genuss von Rosenkohl entgiftend wirkt und das Krebsrisiko senkt. Außerdem haben Forscher der Universität Wien in einem Test herausgefunden, dass das grüne Gemüse als Beilage zellschädigende, krebserregende Stoffe in stark gebratenem oder gegrilltem Fleisch unschädlich machen kann.
Worauf sollte man beim Kauf von Rosenkohl achten?
Beim Kauf von frischem Rosenkohl sollte darauf geachtet werden, dass die Röschen eine hellgrüne Farbe haben und fest sind. Beim Anschneiden zeigt sich dann bestenfalls eine glatte, fast weiße Schnittfläche. Vor der Zubereitung müssen gelbe und lose Blätter von den Röschen entfernt werden. Nachdem sie unter dem laufenden Wasserhahn abgewaschen wurden, kann man sie in wenig Wasser kochen. Ein kreuzförmiger Einschnitt am Strunk sorgt für einen gleichmäßigen Garvorgang.
Für diejenigen, welche jetzt doch Lust haben, einmal unvoreingenommen an das Gemüse heranzugehen und alle, die bereits Fans der kleinen Wunderknolle sind, haben wir natürlich auch noch leckere Rezepte zum Ausprobieren. Wie wäre es z.B. mit einem ausgefallenen Rosenkohl-Curry mit Süßkartoffeln und Granatapfel? Oder, etwas einfacher und schnell gemacht, gebratenem Rosenkohl in Tomatensoße? Für die Pastafans ist natürlich auch gesorgt, und zwar mit leckeren Rosenkohl-Linguine und Sauce mit Lardo di Colonnata. Backen macht Spaß, auch mit Rosenkohl, und zwar mit einer leckeren Rosenkohl-Maronen-Tarte. Und zu guter Letzt noch ein feiner veganer Rosenkohl-Kartoffel-Auflauf.
Wir hoffen einige Rosenkohlgegner umgestimmt zu haben und wünschen viel Spaß beim Kochen oder dem Genuss von Rosenkohl im Restaurant!
Bild: FraukeFeind auf pixabay
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