
Tomaten – die wichtigsten Fakten
Sie ist das beliebteste Gemüse der Deutschen und noch dazu eine echte Wohltat für die Gesundheit: die Tomate.
Woher kommt die Tomate?
Ihren Ursprung hat die leckere rote Kugel in den Anden in Südamerika. Dort wurden die Tomatenpflanzen schon früh von den Einwohnern kultiviert und die Früchte der Pflanze größer gezüchtet. Mit den Bewohnern wanderte die Tomate Richtung Norden und wurde 1498 von Kolumbus nach Europa gebracht. Die ursprünglich noch gelbe Frucht wollte anfangs allerdings niemand kosten, da man sie nicht nur für giftig hielt, sondern auch vermutete, dass sie der Auslöser des Liebeswahns sei.
Im 16. Jahrhundert begannen die Italiener mit der Kultivierung der Tomatenpflanze. Von dort aus breitete sie sich dann auch allmählich nach Nordeuropa aus. Einen erwerbsmäßigen Anbau von Tomaten in Deutschland gibt es erst seit 1890 und noch heute wird ein Großteil importiert, dennoch ist es das von den Deutschen am meisten konsumierte Gemüse.
Welche Sorten von Tomaten gibt es?
Nicht nur die Tomatensorten sind vielfältig, sondern auch die Namen. Die Azteken nannten das Gemüse „tumatle“ oder „tomatle“, was soviel bedeutet wie „anschwellen“. Wegen der gelben Farbe bekamen sie dann in Italien den Namen „pomodoro“, was „Goldapfel“ heißt und schon sehr rühmlich ist. Aber auch Namen wie „Liebesapfel“, „Paradiesapfel“ und „Paradeiser“, wie man in Österreich noch heute zu Tomaten sagt, zeichnen die Früchte der Tomatenpflanze bereits namentlich aus.
Was bedeutet der Name der Tomate?
Der lateinische Name der Tomate lautet „Lypopersicon exculentum“, also etwa „essbarer Wolfspfirsich“. Die Pflanze ist eigentlich eine Staude, wird bei uns aber einjährig kultiviert. Sie gehört zur Familie der Nachtschattengewächse und kann teilweise bis zu zwei Meter hoch werden. Unter Laien wird die Tomate zum Gemüse gezählt, botanisch korrekt handelt es sich allerdings um eine Beere. Dieser Irrtum ist weit verbreitet, aber auch gesellschaftlich akzeptiert. Da unreife Pflanzen Alkaloid Solanin enthalten, sind sie giftig und dürfen deshalb nicht verzehrt werden, jedoch reifen die Tomaten einer Staude nicht gleichmäßig, sondern sie trägt immer unreife, reife und überreife Früchte. Dies will die Zucht gerade ausgleichen, damit die Ernte effizienter wird. Am besten genießt man Tomaten übrigens zwischen Juni und September, da sie in dieser Zeit Saison haben.
Tomaten – auch in sprachlicher Verwendung
Die Tomate hat sich aber nicht nur in unseren Küchen eingebürgert, sondern auch in der Sprache. Wer hatte es zum Beispiel noch nicht mit einer „treulosen Tomate“ zu tun? So werden umgangssprachlich-scherzend Bekannte bezeichnet, die einen versetzt oder im Stich gelassen haben. Wo die Redensart ihren Ursprung hat, ist unklar, allerdings gibt es verschiedenen Theorien darüber. Gebräuchlich ist sie seit 1920. Einige vermuten, dass die Tomate damals schon nicht aus der italienischen Küche wegzudenken war und deshalb mit dem Ausdruck „treulose Tomate“ Italiener abwertend bezeichnet wurden, da diese wegen ihres Verhaltens im ersten Weltkrieg als treuebrüchig galten. Andere glauben eher, dass es mit den ersten deutschen Tomatenzüchtern im 19. Jahrhundert zu tun hat, da die Frucht in unseren Breiten anfangs einfach nicht gedeihen wollte. Ebenso unaufgeklärt ist der Ursprung der Redensart „Tomaten auf den Augen haben“. Vielleicht hängt sie damit zusammen, dass Menschen nach einer durchzechten Nacht oft unkonzentriert und unaufmerksam sind und in diesem Zustand die Augen meist deutlich gerötet sind.
Wie gesund ist die Tomate?
Vor allem ist die Tomate aber lecker und gesund. Die Früchte enthalten Lycopin, ein spezielles Carotinoid, das vor koronaren Herzerkrankungen und Arteriosklerose schützen soll. Carotinoide sind außerdem wichtig für uns, weil sie unseren Organismus beim Kampf gegen sogenannte „freie Radikale“ unterstützen. Besonders gekochte Tomaten sind in jeder Ernährung empfehlenswert, da das Lycopin gekocht und mit ein wenig Olivenöl seine volle Wirkung entfalten kann. Angeblich wird so auch die Haut bei der Abwehr von UV-Strahlung unterstützt, was Hautschäden und der Auswirkung des Alterns vorbeugt.
Um auch im Winter den Geschmack von frischen, reifen Tomaten genießen zu können, empfiehlt es sich vorrätig Tomatensoße zu kochen.
Wie kann die Tomate verarbeitet werden?
Aber auch im Sommer ist die Tomate immer richtig. Zum Beispiel in einem erfrischenden Tomaten-Mango-Salat mit Avocado und Minze. Oder wie wäre es mit einer leckeren Bärlauch-Tomaten-Quiche oder, für alle die es ausgefallen mögen, mit einem pikanten Tomateneis mit Basilikumschaum? Es gibt sehr viele Möglichkeiten Tomaten kreativ ins tägliche Kochen einzubauen und natürlich ist auch eine klassische Tomatensuppe oder Pasta mit Tomaten nie falsch.
Viel Spaß beim Ausprobieren und Experimentieren in der Tomatenzeit!
Das könnte dich auch interessieren

Hagebutten – die wichtigsten Fakten
18. Februar 2009
Der Glückskeks – Gedanklich als auch geschmacklich ein Genuss
2. Oktober 2019
Ein Kommentar
Helena
Ich wusste nicht, dass die Nachtschattengewächse zwei Meter hoch waren. Heutige Tomaten sind einjährig kultiviert in jeder Ernährung empfehlenswert. Ich kenne noch kein Restaurant, das in der Speisekarte Gerichte aus Tomaten nicht hätte. Danke für den Beitrag über Tomaten!