
Kräuter- und Gewürzkunde: Kardamom
Der Kardamom zählt zu den eher weniger geläufigen Gewürzen der deutschen Küche. Dennoch hat ihn wahrscheinlich schon jeder, wenn auch unbewusst genossen. Gerade zur Weihnachtszeit begegnet uns der südostasiatische Kardamom auf mannigfaltige Art und Weise.
Neben der Kultivierung diverser Geschmacksnuancen bietet das Gewürz aus der Ordnung der Ingwergewächse noch eine Reihe anderer Vorzüge. So enthalten die Samen des Kardamom ein ätherisches Öl, dessen einzelne Verbindungen unter anderem die Sekretion menschlicher Verdauungssäfte forcieren. Daher bietet sich diese Heilpflanze bei Magenbeschwerden und Blähungen, oft in Form von alkoholischen Essenzen, an. Durch sein antikonvulsives Potenzial wird der Kardamom auch bei Krankheitsbildern wie Epilepsie, Asthma und Menstruationsbeschwerden schon seit Jahrhunderten in der traditionellen Chinesischen Medizin eingesetzt.
Wenn wir über Kardamom sprechen, müssen wir an dieser Stelle zwischen den beiden Unterarten differenzieren. Sie unterscheiden sich nicht nur in ihrer Farbgebung, sondern auch im Geschmack. Folglich werden sie auch in verschiedenen Bereichen eingesetzt.
Grüner Kardamom (Elettaria cardamomum)
- süßlich-scharfer Geschmack
- für Süßspeisen geeignet
- häufig in Getränken enthalten
Schwarzer Kardamom (Amomum subulatum)
- herb-erdiger Geschmack
- wird über offenem Feuer getrocknet
- für deftige Speisen geeignet
In der Adventszeit werden wir uns daher hauptsächich am grünen Kardamom erfreuen können, sei es nun in Form von Plätzchen, Glühwein, Chai-Tee oder Lebkuchen. Dennoch möchten wir im anschließenden Teil auch Liebhabern der deftigen Speisen ein paar exquisite Gerichte offerieren.
Rezepte mit Kardamom
Alle Zutatenlisten der aufgeführten Rezepte finden Sie am Ende des Artikels als Checkliste zum Ausdruck oder als Mobile-App zum unkomplizierten Einkaufen.
Zu meinen favorisierten Weihnachtsgebäcken zählen die Antoinette Schnitten (Rezept). Diese zarten Köstlichkeiten sind am ehesten mit einer Art Lebkuchen in Blechform vergleichbar, die in mundgerechte Plätzchen zerteilt werden und für die volle Entfaltung ihres exorbitant guten Geschmacks am besten noch ein paar Tage ruhen sollten. Ein weiteres hevoragendes Gebäck der Vorweihnachtszeit ist der Mandelspekulatius mit Kardamom (Rezept). Leider ist Spekulatius heutzutage oft nur als Discounterware bekannt. Es lohnt sich, diese mit Selbstgemachten zu vergleichen, Sie werden den Unterschied schmecken. Gaumenfreunde der ausgefallenen Kreationen, sei hier ein dänisches Rezept ans Herz gelegt, das mit der brillianten Kombination von Zimt und Kardamom überzeugen kann: knusprige Zimtplätzchen (Rezept).
Weg von den kalten Dezembertagen in Deutschland, wagen wir nun einen Sprung ins warme, sonnige Indien, wo der schwarze Kardamom für pikante Currys benötigt wird. Das Lamm-Curry mit Kardamom (Rezept), ist durch seine Joghurtsauce nicht nur ein schmackhaftes, eher mildes Curry für Genießer, sondern auch relativ kalorienarm. Selbst veganen Gaumenfreunden bietet der Kardamom einige leckere Rezepte, wie das feurig-würzige Kichererbsencurry (Rezept).
Zutatenliste
- Zutatenliste Antoinette Schnitten
- Zutatenliste Mandelspekulatius mit Kardamom
- Zutatenliste knusprige Zimtplätzchen
- Zutatenliste Kichererbsencurry
- Zutatenliste Lamm-Curry mit Kardamom
Ich wünsche Ihnen viel Spaß beim Backen und Kochen mit dem bekömmlichen Kardamom und schließe mit den Worten Winston Churchills:
„Mit dem Geist ist es wie mit dem Magen: Man kann ihm nur Dinge zumuten, die er verdauen kann.“
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3 Kommentare
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Klaas
Kardamom ist ein großartiges Gewürz und wird insb. im Oxymoron in Berlin serviert, die würzen wirklich alles damit und es schmeckt großartig, einfach ganz besonders außergewöhnlich und exotisch.
Meiner Meinung nach sollten es viel mehr Köche einsetzen.
Gruß
Klaas
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