
Kräuter- und Gewürzkunde: Salbei
Wer jetzt nur an bitteren Tee und an zu süße Hustenbonbons denkt, hat ein falsches Bild von Salbei, denn die Pflanze kann so einiges mehr. Sie ist nicht nur ein beliebtes Mittel der Naturheilkunde, sondern wird auch in der Küche als kulinarisches Highlight eingesetzt.
Woher kommt der Salbei?
Beheimatet ist der Salbei, welcher der Familie der Lippenblütler angehört im sonnenverwöhnten Mittelmeerraum, wo er meist an steilen Küstenhängen zu finden ist. Er wird sich aber auch im heimischen Garten wohlfühlen, wenn man ihn an ein sonniges Plätzchen pflanzt. Die Blütezeit des Salbeis reicht von Juni bis Juli, gesammelt werden kann allerdings nur davor, da meist die Blätter und jungen, zarten Trieben verwendet werden. Sein phänotypisches Merkmal sind die eiförmigen, gräulich-grünen bist silbrig-samtigen Blätter, und der typische, angenehme Duft von frischem Salbei, der einen doch sofort in Erinnerungen an den letzten Toskana-Urlaub schwelgen lässt.
Wie gesund ist Salbei?
Salbei schmeckt jedoch nicht nur auf dem Teller gut, ist auch als Heilmittel für den Körper wohltuend. Schon im Altertum wusste man das, und hat Salbei bei allerlei Erkältungsbeschwerden eingesetzt. In alten Kräuterbüchern steht auch geschrieben, dass das Rauchen von Salbeiblättern bei Keuchen und Atemnot hilfreich sein soll. Heute gilt dies allerdings als umstritten und sollte nicht praktiziert werden. Unbedenklich ist aber die äußere Anwendung von Salbeiumschlägen, die bei Entzündungen Linderung verschaffen. Wohltuend bei Halsschmerzen und hustenlindernd ist ein Salbeitee aus frischen Blättern. Wer seinen Tee nicht so intensiv mag, sollte die Blätter nicht zu lange ziehen lassen und einfach mit etwas Zucker oder Honig süßen.
Wie wird Salbei in der Küche verwendet?
In der mediterranen Küche wird die Pflanze gerne verwendet. Besonders mit schmackhaften Fleischgerichten, wie zum Beispiel zu Kalb, harmoniert sie gut. Einige Rezeptklassiker sind in der italienischen Küche zu finden, so werden Gnocchi gerne in Salbeibutter geschwenkt, da es eine abwechslungsreiche Alternative zu Tomatenjus und Basilikumpesto ist. Durch die ätherischen Öle, die im Salbei vorhanden sind, verleiht das Küchenkraut jeder Speise eine besondere Note und aromatische Würze. Wer selbst lecker mit Salbei kochen möchte muss kein Künstler am Herd sein, denn dieses simple und doch raffinierte Pasta Rezept lebt von seiner Einfachheit. Pasta con la salvia (Rezept) ist ein echter Gaumenschmaus. Salbei passt auch wunderbar zu Fisch, so ist dieses Rezept beispielsweise eine leckere Alternative zu Fleisch: Wolfsbarsch mit Salbei auf Gemüse (Rezept). Ein deftiges Fleischgericht nach typisch italienischer Art ist das Saltimbocca alla Romana mit Salbeiblättern belegt (Rezept). Da Salbei ein universeller Alleskönner ist, und nicht nur als Erkältungstee fungieren kann, ist auch damit ein erfrischenden Sommergetränk möglich. Einfach und fix zu machen ist die Limonade auch noch (Rezept).
Wenn Sie nun auf den Geschmack der mediterranen Küche gekommen sind, aber nicht selbst ein leckeres Gericht zaubern möchten, dann schauen Sie doch mal auf speisekarte.de und finden Sie heraus, wo es in Ihrer Nähe Gerichte mit Salbei gibt.
Schlemmerquiz-Frage: Wir wollten wissen, welches Gewürzkraut typisch für „Saltimbocca“ ist? Die richtige Antwort ist…Salbei!
Bild 1: Salbei Pflanze H. Zell
Bild 2: Salbei Blätter 4028mdk09
Quelle: Wikimedia Commons
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