
Kräuter- und Gewürzkunde: Bärlauch
Bärlauch – der Knoblauch ohne Hauch – wird im Volksmund gerne auch Hexenzwiebel oder Zigeunerlauch genannt. Weitere Namen für Bärlauch (Allium ursinum) sind Ramsen, Knoblauchspinat, wilder Knoblauch, Waldknoblauch oder Waldherre.
Aussehen und Vorkommen
Die 20 – 40cm hohe Wildpflanze gehört zur Familie der Liliengewächse und ist somit verwandt mit Schnittlauch, Zwiebel und Knoblauch.
Während der Bärlauchsaison zwischen März und Mai findet man ihn meist in großen Beständen in schattigen, feuchten und humusreichen Au- und Laubwäldern unter Sträuchern, an Bächen oder in Schluchten. Sein Verbreitungsgebiet erstreckt sich über die meisten Teile Europas und in Nord-Asien.
Gefährliche Doppelgänger
Für Sammler ist allerdings höchste Vorsicht geboten. Bärlauch hat gefährliche Doppelgänger, die fatalerweise an denselben Stellen gedeihen, wo auch Bärlauch wächst. Die Blätter der giftigen Maiglöckchen und der Herbstzeitlosen ähneln den Blättern des Bärlauches sehr. Als Unterscheidungshilfe dient jedoch der Geruch. Beim Zerreiben der Bärlauchblätter fällt einem sofort der starke Knoblauchgeruch auf.
Gut für die Gesundheit
Da Bärlauch nach seiner Blüte auch einen unangenehmen Schwefelgeruch entwickelt, war er bei Menschen lange Zeit unbeliebt. Allerdings zu unrecht. Denn wie auch sein Verwandter – der Knoblauch – hat Bärlauch eine stärkende Wirkung.
Heutzutage wird Bärlauch häufig bei Magen-Darm-Erkrankungen eingesetzt. Er hat eine bakterizide Wirkung auf die Darmflora ohne die essenziellen Darmbakterien zu zerstören. Dadurch wird Bärlauch auch oft nach Antibiotika-Behandlungen eingesetzt, um das Gleichgewicht im Darm wieder herzustellen. Bärlauch fördert zudem die Durchblutung und ist nützlich zur Stärkung des Immunsystems, für Entgiftungskuren und bei chronischen Hautausschlägen.
Rezepte mit Bärlauch
Neben den gesundheitlichen Aspekten ist Bärlauch natürlich auch aufgrund seines Geschmacks empfehlenswert. Besonders beliebt ist Bärlauchpesto (Rezept). Wem der Aufwand zu groß ist, für den haben wir eine Nudelalternative: Bärlauch-Carbonara mit Serrano-Schinken (Rezept). Als delikate Beigabe zu gebratenem Fleisch oder gefüllten Champignons ist auch Bärlauch-Butter (Rezept) sehr gefragt. Bärlauch-Butter eignet sich zudem als köstlicher Brotaufstrich.
Sehr gewagt, aber dennoch absolut verführerisch ist dieses Bärlauchrezept: Bärlauch-Cappuccino (Rezept). Das sollten Sie sich unbedingt mal ansehen. Ebenso außergewöhnlich, aber vermutlich genauso lecker ist dieser Bärlauch Zwiebelkuchen (Rezept) oder diese Bärlauchquiche (Rezept). Weiterhin ist Bärlauch in Kombination mit Süßkartoffel-Schupfnudeln ist Bärlauch ein wahrer Genuss. Das Rezept für Süßkartoffel-Schupfnudeln mit Bärlauch, kandierten Tomaten und Ziegenkäse finden Sie auf dem Blog von „Tulpentag“ (Rezept).
Unbedingt mal ansehen sollten Sie sich aber auch die Suchergebnisse nach Bärlauch auf speisekarte.de. Da gibt es neben klassischen Bärlauchgerichten auch einige Exoten und verführerische, neuentwickelte Speisen rund um die Hexenzwiebel.
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