Was ist eigentlich ...?

Was ist eigentlich Skrei?

Alljährlich wird die Wanderung des Skrei Anfang Februar zum Großereignis der Lofoten, einer Inselgruppe im Norden Norwegens. Um was aber handelt es sich bei einem Skrei, dass er halb Norwegen in Aufruhr bringt?

Was ist Skrei?

Skrei ist eine in Deutschland noch wenig bekannte norwegische Kabeljau– bzw. Dorsch-Sorte, die nur in einem kurzen Zeitraum vom Anfang Februar bis Ende März gefangen wird. Es handelt sich dabei um die geschlechtsreifen Tiere. In Norwegen zählt der Fisch, der auch Winter-Kabeljau genannt wird und dessen Fangzeit auf Januar bis April beschränkt wird, bereits seit vielen Jahrhunderten zu den Delikatessen des Landes.

Skrei bedeutet „Wanderer“

Skrei heißt übersetzt so viel wie „Wanderer“. Seinem Namen macht der Fisch alle Ehre, denn eigentlich lebt Skrei im Eismeer der Barentsee im Norden Norwegens. Von dort begeben sich alljährlich die geschlechtsreifen fünf bis sieben Jahre alten Fische in riesigen Schwärmen auf den 600 Kilometer weiten Weg in Richtung Süden, um dort im milderen Klima des Golfstroms abzulaichen. Vor den Lofoten angekommen, knapp 400 Kilometer nördlich des Polarkreises, hat der Skrei seine beste Qualität erreicht. Denn von der langen Wanderung durch die norwegischen Gewässer entwickelt der Fisch ein fettarmes, muskelreiches Fleisch, das besonders fest und zart ist. Der Skrei hat bis dahin eine Größe von bis zu einem Meter und ein Gewicht von drei bis acht Kilogramm erreicht.

Ein Blick in die Vergangenheit

Die norwegischen Wikinger begannen bereits vor 600 Jahren Skrei in größeren Mengen zu fangen und damit zu handeln. Ab dem 12. Jahrhundert entwickelten sie eine Methode den Fisch zu trocknen und verkauften ihn in dieser Form ins Ausland. Für die Bevölkerung der Lofoten wurde der Skreifang besonders ab dem 19. Jahrhundert sowohl wirtschaftlich als auch kulturell bedeutend, da damals ein großer Teil der norwegischen Bevölkerung mit der Fischerei des Skreis beschäftigt war.

Der Skreifang heute

Auch heute ist der alljährliche Skreifang nach einem langen kalten Winter ein großes Ereignis in Norwegen, bei dem sich jedes Jahr viele Fischer versammeln, um die Ankunft des Skrei vor den Lofoten nicht zu verpassen. Skrei wird noch heute mit Handleinen, Angeln oder kleineren Netzen von kleinen Kuttern aus gefangen, um das feine Fleisch des edlen Fisches nicht zu verletzen. Damit das auch so bleibt, dürfen nur ausgewählte Fischereien den Nordost-Arktischen Kabeljau fangen und exportieren. Die Unternehmen unterliegen strengsten Auflagen der norwegischen Behörden, die beim Fang besonders auf die Nachhaltigkeit beim Skreifang achten. Daher kann man Skrei auch guten Gewissens verzehren.

Weiß, fest und besonders zart

Das Fleisch des fangfrischen Skrei sollte weiß, fest und sehr zart sein und sich beim Aufschneiden leicht auffächern. Das besondere an dem Fisch ist neben seinem köstlichen Geschmack und seinem hohen Muskelfleischanteil das Fleisch selbst. Denn von kaum einem anderen Fisch erhält man ein so dickes Stück Filet.

Das Urrezept für Skrei

Das rustikale Urrezept der Norweger, wie der Skrei seit eh und je gegessen wird, wird als „Mischmasch“ bezeichnet. Dafür werden nicht nur das frische Fischfleisch sondern auch die Leber, die Zunge, die Rogen und die Bäckchen, das Fleisch aus den Kiemen, zu einer Fischplatte zubereitet. Wenn Sie es weniger außergewöhnlich mögen, finden Sie im folgenden Abschnitt weitere leckere Rezeptideen.

Weitere Rezepte zur Zubereitung von Skrei

Um den feinen Geschmack des Fisches nicht zu überdecken, eignen sich Beilagen, die einen nicht allzu kräftigen Eigengeschmack besitzen, wie Brot oder Gemüse. Skrei kann auf vielfältige Weise zubereitet werden. Deftig, süßlich, asiatisch oder auch auf mediterrane Weise (Rezept). Eine klassische Zubereitungsart ist Skrei aus dem Ofen mit Zitronen-Thymian-Öl (Rezept) oder mit Blumenkohl (Rezept).

Weiterhin hört sich Skrei auf Perlgraupenrisotto an Spitzkohl und Tomaten (Rezept) sehr verlockend an. Oder vielleicht wollen Sie Skrei mit Sarfan-Orangensauce auf Kokosreis (Rezept) ausprobieren? Skrei ist sehr vielfältig und in seiner Zubereitung äußerst variabel. Dazu passt im Übrigen am besten ein kräftiger Rotwein.

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Bild Gadus morhua von Hans Hillewaert
Lizenz: CC BY-SA 4.0
Quelle: Wikimedia

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