Wusstet ihr schon... ?

Bohnen – die wichtigsten Fakten

Seit vielen tausend Jahren bildet die Bohne in verschiedensten Kulturen einen festen Bestandteil der Ernährung. Die wichtigste Bohne in Mitteleuropa und die am häufigsten genutzte Sorte ist die Gartenbohne, die auch Grüne Bohne genannt wird. Sie entstand aus der südamerikanischen Wildbohne. In Deutschland kennt man die Gartenbohne seit 1543. Die Kochtöpfe eroberte sie erst im Laufe des 17. Jahrhunderts. Hinter dem Begriff „Gartenbohne“ (Phaseolus vulgaris) steckt eine Reihe verschiedener Hülsenfrüchte in (fast) allen Farben und Formen. Derzeit gibt es 57 registrierte eigene Arten von Buschbohnen sowie 39 Arten Stangenbohnen. Die Gartenbohne ist heute als Gemüsepflanze in der ganzen Welt verbreitet.

Die Bohne – ein internationaler Klassiker

Praktisch jedes Land hat aus Bohnen ein eigenes Gericht gemacht. In Europa und  Nordafrika werden die noch nicht ausgereiften Hülsen der Gartenbohnen vielfach als Gemüse gegessen, ein bekanntes deutsches Gericht daraus sind Saure Bohnen (Rezept). Bohnen werden vielerorts als Suppen– und Eintopfzutat verwendet, beispielsweise im Bohneneintopf (Rezept) der deutschen Küche oder in der italienischen Minestrone (Rezept). Sie sind auch der Grundbestandteil des brasilianischen Nationalgerichts “Feijoada” (Rezept).

Wie gesund sind Bohnen?

Die Samen der Gartenbohne haben einen hohen Proteingehalt. Gartenbohnen enthalten annähernd so viel Eiweiß wie Fleisch. So enthalten getrocknete weiße Bohnen etwa 22 g Eiweiß je 100 g, Rindfleisch enthält in der gleichen Menge etwa 20 g. Sie enthalten größere Mengen der Mineralstoffe Calcium, Kalium, Magnesium und Eisen, sowie der Vitamine B2, B6, C, E, Provitamin A und Folsäure. Bohnen enthalten Lecithin, ein wichtiger Bestandteil im Zellstoffwechsel, der blutfettsenkend und nervenstärkend wirkt. Die mineralischen Substanzen wie Eisen, Kalium, Calcium, Magnesium und Phosphor sowie verschiedene Spurenelemente runden das Angebot an wertvollen Inhaltsstoffen ab. Die Bohnenhülsen sind reich an Aminosäuren und Mineralstoffen und werden deshalb gezielt als blutzuckersenkende und harntreibende Nahrungsergänzung eingesetzt. Wussten Sie schon, dass ein kräftiger Tee aus Bohnenschalen (Artikel zum Nachlesen) zu den ältesten Hausmitteln bei Blasen- und Nierenerkrankungen zählt?

Nur gekocht genießbar!

Aber Vorsicht! Ungekochte Bohnen können Vergiftungserscheinungen auslösen, dabei reichen schon 3 – 10 rohe Bohnen und nach 30 – 90 Minuten  kann es zu schwerem Erbrechen, starken Verdauungsstörungen und heftigen Krämpfen, blutigen Magen- und Darmentzündungen mit Durchfällen und Fieber kommen. Also Bohnen vor dem Verzehr unbedingt kochen, erst durch Erhitzen über 90 Grad zerfallen die giftigen Proteinverbindungen in ungefährliche Eiweiße.

Es gibt viele Bohnensorten. Jedoch welche Bohne nimmt man für welches Gericht? Hier einige Tipps für Sie:

Azukibohne
Die bräunliche Azukibohne aus Japan hat eine zarte Schale und ist im Geschmack süßlich. Sie passt sehr gut als Zutat in Reisgerichten, besonders auch im Wok. Aber auch für Salate ist die Azukibohne sehr gut geeignet.
Borlotti-Bohnen
Borlotti-Bohnen kommen aus Italien und sind etwas größer als die in Deutschland bekannteren Weißen Bohnen. Sie werden beim Kochen leicht rot und schmecken dann süßlich. Neben der üblichen Bohnensuppe kann man sie zusammen mit Parmesankäse in ein Risotto geben, aber auch in einem Kartoffelgratin schmeckt sie hervorragend.
Kidneybohnen
Die rotbraunen Kidneybohnen sind festkochend, und im Geschmack sehr mehlig. Sie sind aber deutlich würziger als die üblichen Weißen Bohnen. Der Vorteil der Kidney ist, dass sie den Geschmack der anderen Zutaten annimmt. Kidneybohnen sind der klassische Hauptbestandteil für das Chili con Carne (Rezept). Sie lässt sich aber auch sehr gut in Salaten verwenden. Dann am besten zusammen mit Mais und Schafskäse.
Schwarze Bohne
Die Schwarzen Bohnen stammen ursprünglich aus Mexiko. Es ist eine sehr aromatische Sorte.
Am besten verwendet man sie püriert, da sie recht schwerverdaulich ist. Dann etwas Schweineschmalz und Creme fraiche zugeben und fertig ist die Speise.
Weiße Bohnen
Weiße Bohnen werden oft als Riesenbohnen bezeichnet und sind die wohl bekannteste Bohnenart. Sie lässt sich vielseitig verwenden. Klassisch ist die reine Bohnensuppe oder als Bestandteil eines Eintopfs. Man kann sie aber auch bei Aufläufen und in sommerlichen Salaten verwenden. Dann passt am besten eine gutgewürzte Tomatensoße dazu.

Bohnen – vielfach einsetzbar

Es gibt eine Vielfalt an Gerichten mit Bohnen. Sie können sie kochen und als Suppe oder Eintopf servieren, oder Sie können sie weiter verarbeiten, z.B. als Gebackenes oder als Salat mit gekochten Gemüsen, warm oder kalt serviert. Sie können sie zu Püree verarbeiten, pikant würzen und als Hummus anbieten, oder Sie können das Püree im Ofen backen und warm als Beilage oder kalt als Brotaufstrich servieren. Auch Bohnenreste lassen sich so sehr gut verarbeiten. Hülsenfrüchte sind extrem vielseitig und können kombiniert mit den verschiedensten Gemüsen, Gewürzen und Kräutern immer wieder anders auf den Tisch gebracht werden.

Aber egal ob in Suppen oder Eintöpfen, als Beilage oder Brotaufstrich, Sie finden all diese Bohnengerichte in Restaurants in Ihrer Nähe auf speisekarte.de.

Bohne war übrigens die richtige Antwort auf die 71. Frage im Schlemmerquiz: Wie bezeichnet man eine einjährige Hülsenfrucht, die roh genossen giftig ist, gekocht aber als leckerer Bestandteil in vielen deutschen Eintöpfen und italienischer Minestrone zum Einsatz kommt?

Bild: Hülsenfrüchte von Claus Ableiter; Black Turtle Bean von Sanjay ach; Phaseolus vulgaris white beans von Rasbak; Kidney beans von Sanjay ach; Azuki Beans von Sanjay ach
Quelle: Wikimedia

Bild: Borlotti von HP alt
Quelle: Hortipedia

Ein Kommentar

  • Harald Müssig

    Danke für die Information, daß 39 Stangenbohnensorten existieren !
    Dieses Thema ist spannend, weil gerade Bohnen sehr gesund sind und im Garten mehr Freude als Arbeit machen:
    Durch eine Konstruktion zwischen zwei einbetonierten Stangen mit einer stabilen Waescheleine, von der in 50cm Abständen senkrechte Schüre abgehen, die unten an langen alten Militär-Zeltnägeln aus Alu (gibts gebraucht im Web) festgeknotet werden, hat man eine gute Ausbeute und zusätzlich einen sommerlichen Sichtschutz..
    Das Beet braucht nicht breiter als 60cm zu sein, bei einer einreihigen Bepflanzung von 2 Mtr Länge. Bei 3 Mtr wäre eine Zwischenstange sinnvoll, weil die Leine sonst zu sehr durchhängen wird. Auf meiner Seite „Waldbeet“ sind Bilder davon zu sehen- allerdings 2-3 läufig: http://www.plaetzchenwolf.eu/Waldbeet.html
    Viel Spaß dabei !

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